Ab dem Jahr 2012 wird der Designpreis der Bundesrepublik Deutschland, der vom Bundesminister für Wirtschaft und Technologie gestiftet und seit 1969 jährlich vergeben wird, mit modernisiertem Reglement ausgelobt. Ausrichtung und Verleihung wird in diesem Jahr erstmalig die DMY Berlin GmbH & Co. KG übernehmen, die im Rahmen einer Ausschreibung den langjährigen Ausrichter Rat für Formgebung ablöste. DMY führt den Preis als Konzessionsnehmer auf eigenes wirtschaftliches Risiko durch.
Neu 2012
„Mit einer Kombination aus Bewährtem und Neuem werden wir dafür sorgen, dass der Designpreis der Bundesrepublik Deutschland seine Spitzenstellung als ‚Preis der Preise‘ weiter festigt“, begründet der Parlamentarische Staatssekretär beim Wirtschaftsministerium, Hans-Joachim Otto, folgende Neuerungen:
- Die in der Vergangenheit oft kritisierten Teilnahmekosten wurden auf 350 Euro (plus Umsatzsteuer) – ohne weitere Folgekosten – gedeckelt.
- Die Vergabe wird zukünftig in Berlin stattfinden. Die Durchführung der Preisverleihung als gesellschaftliches Ereignis jeweils im Herbst eines Jahres soll die Ehrung aufwerten und breiteres Besucher- und Medieninteresse schaffen.
- Ausschreibung, Prämierung der Arbeiten und die Preisverleihung sollen zudem künftig im selben Kalenderjahr stattfinden. Dieser neue zeitliche Ablauf unter Vermeidung von Jahreswechseln soll Missverständnissen vorbeugen und die Organisation vereinfachen.
Die Einführung der neuen Kategorie „Ökologisches Design“ soll dem Aspekt der Ressourcenschonung Rechnung tragen und dürfte insbesondere die Kollegen vom Umweltministerium aufhorchen lassen, die gerade erst einen eigenen „Bundespreis Ecodesign“ mit ähnlichem Fokus ausgelobt haben (dasauge berichtete).
Rat für Formgebung benennt Preis um
Der Designpreis der Bundesrepublik Deutschland wurde bis 2011 vom Rat für Formgebung ausgerichtet. Wegen der Neuausschreibung durch das Bundeswirtschaftsministerium hatte der Rat für Formgebung den Preis für 2012 unter dem Namen „Designpreis Deutschland“ einfach ohne seinen bisherigen Auftraggeber ausgelobt. Zwischenzeitlich zog sich der Rat jedoch wieder zurück und benannte seinen Preis in „German Design Award“ um und positioniert ihn nun als „Premiumpreis des Rates für Formgebung“. Man wolle „eine deutliche Abgrenzung der beiden Preise“ vornehmen und „Verunsicherungen der Zuordnung der Preise in Zukunft ausschließen“. Eine entsprechende Markeneintragung hatte der Rat für Formgebung zeitgleich mit der näherliegenden Fassung „Deutscher Designpreis“ bereits im Oktober vorgenommen.
Designpreis
Mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland werden Spitzenleistungen auf dem Gebiet des Produktdesigns (Serienerzeugnisse aller Branchen), des Kommunikationsdesigns (analoge und digitale Medien sowie 3D- und Livekommunikation) und – neu – herausragende Arbeiten aus dem Bereich ökologisches Design ausgezeichnet. Daneben werden noch eine Persönlichkeit für ihre Lebensleistung in Sachen Design sowie ein Nachwuchsdesigner ausgezeichnet. Zum Wettbewerb sind nur Beiträge zugelassen, die bereits aus einem anerkannten vorangegangenen Wettbewerb hervorgegangen sind. Einreichungen werden vom 1. März bis 30. April 2012 entgegen genommen.
Ausstellung und Festakt
Parallel zur Jurysitzung werden vom 6. bis 10. Juni 2012 erstmals die Einreichungen, die den formalen Kriterien genügen, in den Hangars des ehemaligen Flughafen Tempelhof ausgestellt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dort findet auch das Internationale Designfestival DMY statt.
Im Oktober werden die Gewinner der jeweiligen Preise bzw. Kategorien bei einem feierlichen Festakt in Berlin bekannt gegeben. Sie erhalten die Auszeichnung „Designpreis der Bundesrepublik Deutschland“ in Gold oder Silber sowie das Recht, damit zu werben und das entsprechende Logo zu verwenden.
Aktualisierung 30. April 2012:
Der Einreicheschluss wurde vom 30. April auf den 15. Mai 2012 verlängert.