Bio Julius C. Schreiner (*1985, Hamburg) arbeitet und lebt als freischaffender Künstler zwischen Leipzig und Berlin. Er studierte von 2013 bis 2019 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) in der Klasse von Joachim Brohm und schloss von 2020 bis 2024 sein Meisterschülerstudium bei Tina Bara ab. 2017 verbrachte er ein Auslandssemester an der Athens School of Fine Arts.
In seiner künstlerischen Praxis untersucht Julius visuelle Narrative im urbanen Raum und die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Individuen, ihren Umfeldern und den sozialen Strukturen, die diese Räume prägen. Sein Schwerpunkt liegt darin, wie bestimmte Räume wahrgenommen werden – sowohl von den Menschen, die in ihnen leben, als auch von jenen, die am Rande dieser Räume existieren. Dabei spielt die Frage, wie Marginalisierung und soziale Ungleichheit durch architektonische und städtebauliche Maßnahmen sichtbar oder unsichtbar gemacht werden, eine zentrale Rolle. Julius versucht zu erforschen, wie durch die Gestaltung von urbanen Umfeldern bestimmte Gruppen entweder verstärkt marginalisiert oder aus der gesellschaftlichen Wahrnehmung verdrängt werden.
Ein zentrales Projekt in seinem Werk ist „Silent Agents“, Teil der Serie „Excl“, das sich mit defensiver Architektur und der Privatisierung öffentlicher Räume auseinandersetzt. Diese Arbeiten beleuchten die subtilen, aber tiefgreifenden Auswirkungen solcher urbanen Gestaltungsstrategien auf das soziale Leben und die Wahrnehmung von Raum und Zugehörigkeit, insbesondere für marginalisierte Gruppen.
Seine Arbeiten wurden international in Galerien und bei Festivals ausgestellt, darunter in Großbritannien, Italien und Griechenland. Er wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Urban Photography Award 2024, und die Arbeiten fanden Anerkennung in verschiedenen Medien, wie zum Beispiel: The Guardian, Die Zeit, Reuters Foundation, Fluter, Bundeszentrale für politische Bildung oder Urbanautica.
Err lebt und arbeitet heute in Berlin und Leipzig. In seinen Fotografien beschäftigt er sich mit der Wahrnehmung urbaner Räume und den sozialen Narrativen, die in diesen Räumen eingraviert sind.