Seit dem Ende meines Studiums 2002 arbeitete ich als selbständiger visual artist. Zunächst entwickelte ich mit dem heutigen Creative Director der Lichtfaktor GmbH Jens Heinen die VJ-Software Aurora und eine dazugehörige VJ-Konsole als Hardwarelösung für live visuals. Unsere Aufmersamkeit galt der Beibehaltung der sehr hohen Performance trotz explodierender Auflösung und Farbtiefe, weswegen wir uns mit allen Feinheiten von DirectX und der Grafik-pipeline dieser Ära vertraut gemacht haben.
Zusammen mit dem Lemberger 3D-Künstler Rostislav Silvestrov gründete ich 2006 die Silvertree GmbH – komplexe audiosivion. Wir realisierten zahlreiche Projekte im Spannungsfeld zwischen Industrie und Kultur. Für einen Imagefilm, den ich aus den Anforderungen des Endkunden konzipiert und entworfen habe, lernte innerhalb weniger Monate die Konzepte der 3D-Software Maya, animierte sechs Minuten Film und stürzte mich in seine Skriptsprache MEL.
2009 engagierten wir uns im Oberhausener Hauptbahnhof, wo ich bis heute in einem überaus fruchtbaren Netzwerk aus Dramaturgen, Choreografen und u.a. mit den Berliner Kollegen der Ateliers Stark das Kreativquartier kitev – Kultur im Turm e.V. betreibe. Unsere permanente Videoinstallation Funkturm Oberhausen fungiert als weithin sichtbare Landmarke für die Kommune, deren Bürger und Kulturschaffende die ausgestrahlten Inhalte über eine browserbasierte Schnittstelle interaktiv mitgestalten.
Im vergangenen Jahr begann ich die Entwicklung von oktoskop – live visual stage design. Inspiriert von einer Materialstudie mit lackierten Eierkartons entstand im Rahmen der Partyreihe „aesthetik und zerstoerung“ ein flexibles mapping toolkit mit hohem Wiedererkennungswert, das ich seither für Konzerte und Releaseparties einsetze. Die Software ist – wie auch die render engines im Funkturm Oberhausen – in vvvv programmiert. Die Shader sind dementsprechend in HLSL geschrieben.