Bei der Stellensuche spielt das Internet eine immer wichtigere Rolle. Rund 6,6 Millionen Deutsche besuchten allein im dritten Quartal 2006 mindestens einmal im Monat eine Karriere-Webseite. Das sind 13 Prozent mehr als noch im zweiten Quartal, wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) heute in Berlin mitteilte. Grundlage für die Angaben ist eine Studie des Marktforschungsinstituts Comscore. „Eines zeigt sich ganz deutlich: Das Interesse an Online-Stellenanzeigen steigt bei Unternehmen und Jobsuchenden gleichermaßen“, sagte Bitkom-Präsident Willi Berchtold.
Doch nicht nur die Stellenanzeigen wandern zunehmend ins Internet. Auch die eigentliche Bewerbung kommt immer seltener per Post auf Papier. Vor allem die großen Konzerne konzentrieren sich darauf, ihre neuen Mitarbeiter online zu rekrutieren. Sie ermutigen Interessenten, ihre Mappen per E-Mail zu schicken oder wie bei dasauge Formulare im Internet auszufüllen. In einigen Unternehmen werden Bewerbungen per Post inzwischen überhaupt nicht mehr akzeptiert. Berchtold: „Digitale Bewerbungsmappen reduzieren den Aufwand erheblich. Personalabteilungen können eingehende Unterlagen besser sichten und so freie Stellen schneller besetzen. Durch die strafferen Prozesse ergeben sich hohe Einsparungen.“
Vorteile haben aber auch die Bewerber. Ihre Unterlagen erreichen das Unternehmen zügiger als mit der Post, die Kosten für Material und Porto entfallen. Erstellung und Versand einer professionellen Bewerbungsmappe kosten etwa zehn Euro. Oft werden die Mappen nicht zurückgeschickt. Berchtold: „Gerade für Arbeitslose ist das eine erhebliche finanzielle Belastung.“ Allerdings verleiten E-Mails dazu, schnell ein paar formale oder inhaltliche Fehler zu machen. Bitkom hat deshalb die fünf wichtigsten Tipps für eine elektronische Bewerbung zusammengefasst.
Viele Firmen beantworten E-Mail-Bewerbungen innerhalb eines Tages, eine sofortige Eingangsbestätigung ist Standard. Wer seine Unterlagen hingegen auf dem Postweg schickt, muss in der Regel deutlich länger auf eine Rückmeldung vom Unternehmen warten. Auch deshalb steigt die Popularität von E-Mails unter Jobsuchenden an.