Gestern, Dienstagabend, hat Apple die neuen Notebook-Modelle seiner MacBook-Familie vorgestellt. Sowohl die neuen 13-Zoll-MacBooks als auch ihre 15-Zoll-Gegenstücke aus der Pro-Reihe setzen auf ein neuartiges Aluminium-Gehäuse, das komplett aus einem Stück gefertigt wird. Ein gläsernes Multitouch-Trackpad ergänzt die Optik der Notebooks. Dafür, dass auch die Grafik selbst bei modernen 3D-Games den Ansprüchen der Nutzer genügt, sollen neue Nvidia-Grafikprozessoren sorgen. Für budgetbewusste Käufer wurde der Preis für die klassischen weißen MacBooks auf 949 Euro gesenkt. Auf ein Bluray-Laufwerk werden Apple-Anwender hingegen weiter warten müssen.
Aus einem Guss
„Apple hat eine völlig neue Herangehensweise bei der Herstellung von Notebooks aus einem einzelnen Stück Aluminium entwickelt“, meint Apple-Chef Steve Jobs. Statt einem Gehäuse, das aus mehreren Teilen zusammengesetzt ist, nutzt Apple einen „Unibody“. Das ist ein aus einem Stück Aluminium gefrästes Gehäuse, das die Notebooks dem Unternehmen zufolge deutlich dünner und leichter, doch gleichzeitig fester und beständiger macht. Außerdem liefert der Alu-Look eine ansprechende Optik, die auch durch das gläserne Multitouch-Trackpad unterstrichen wird. Mit knapp 40 Prozent mehr Fläche als bisher soll dieses Trackpad die Bedienung mit mehreren Fingern deutlich erleichtern.
Schnellere Grafik
Dünne LED-Bildschirme versprechen eine klare Anzeige mit satten Farben. Damit das auch ausgenutzt wird, setzt Apple auf Grafikprozessoren von Nvidia. Sowohl das MacBook als auch das MacBook Pro nutzen den integrierten Grafikchip GeForce 9400M, was Apple zufolge an die fünf Mal mehr Grafik-Leistung ermöglicht als bei der vorherigen MacBook-Generation. Wer hiermit nicht auskommt, bekommt im MacBook Pro zusätzlich einen Grafikprozessor vom Typ GeForce 9600M GT geboten, der bei Bedarf für mehr 3D-Grafikleistung zugeschaltet werden kann. Die Batterielaufzeit des Geräts sinkt dadurch allerdings von fünf auf vier Stunden.
Kein Blueray
Für das Thema Bluray können sich Jobs und Apple allerdings weiterhin nicht erwärmen. „Das Thema Bluray ist ein äußerst schmerzhaftes“, so Jobs sinngemäß, der auf die aufwändigen Lizenzbedingungen verwies. „Wir wollen den Kunden die Kosten für Lizenzen und Laufwerke derzeit nicht aufdrücken. Wir werden warten, bis sich alles eingespielt hat und Bluray wirklich durchstartet.“ Auch beim digitalen Monitoranschluss geht Apple wieder einmal einen eigenen Weg und setzt nicht auf HDMI, sondern auf einen kleinen Mini-Anschluss namens „DisplayPort“, der auch 30-Zoll-Bildschirme reibungslos ansteuern soll. Passend dazu wurde gleich auch ein neuer 24-Zoll-LED-Bildschirm im iMac-Look präsentiert, der wie auch alle neuen MacBooks mit einer spiegelnden Oberfläche aufwartet.
Erstmals unter 1.000 Euro
Die günstigere von zwei MacBookPro-Varianten bietet einen Intel-Prozessor vom Typ Core 2 Duo mit 2,4 Gigahertz Taktung, zwei Gigabyte Arbeitsspeicher (RAM) und eine 250-GB-Festplatte zu einem Preis von knapp 1.800 Euro. Jobs zufolge bieten aber auch die kleineren MacBook-Modelle viele Merkmale, mit denen zuvor nur das MacBook Pro aufwarten konnte. Der Preis ist dabei deutlich geringer, ab 1.199 Euro gibt es die Aluminium-MacBooks (2GHz Core 2 Duo, 2 GB RAM, 160 GB Festplatte). Weiterhin im Angebot bleiben auch die bisherigen weißen 13-Zoll-MacBooks. Als Einsteigermodell können sie zwar nicht mit den neuen Funktionen aufwarten, dafür aber mit einem reduzierten Preis. Mit 949 Euro bzw. 999 US-Dollar unterschreitet Apple erstmals mit einem MacBook die Tausender-Grenze.