Das Internationale Kurzfilmfestival Interfilm Berlin hat dieses Jahr mit den sogenannten „Virals“ eine neue Festivalkategorie eingeführt. Der Begriff, der sich ursprünglich von der Werbeform des viralen Marketings ableitet, bezeichnet eigens für das Internet produzierte kurze Spots. Viralfilme sind von ihrer Konzeption her so angelegt, dass sie sich durch Weiterverlinkung im Web so schnell und weit wie möglich verbreiten.
Erstmals im Wettbewerb „Mit dem ‚forward – international viral video award‘ werden erstmals Virals auf einem Kurzfilmfestival in Deutschland ausgezeichnet“, heißt es von interfilm. Schon jetzt seien mehrere Hundert dieser Internetfilme aus aller Welt für den Wettbewerb eingereicht worden. „Die große Vielfalt der eingereichten internationalen und originären Virals zeigt uns die weltweite Bedeutung dieser besonderen Art von Kurzfilm“, meint Alexander Stein, Festivalmacher und Vorstandschef von Interfilm.
Idee statt Geld
Virals seien eine neue Kunstform des „Web 2.0“, bei der es in erster Linie darum gehe, Botschaften zu vermitteln. „Ob gesellschaftlich-politische Themen oder Werbebotschaften – ein starker Viral kann Meinungen bilden und widerlegen“, erklärt Stein. Ein wesentlicher Unterschied zu traditionellen Kurzfilmen sei, dass Viralfilme zumeist nicht für Kino oder Fernsehen, sondern speziell für das Internet gefertigt werden. „Das Spannende daran ist, dass die Internetfilme nicht unbedingt mit viel Geld, sondern mit der richtigen Idee produziert werden müssen“, meint Stein. „Wir sind vor ein paar Monaten im Internet auf Virals gestoßen und haben dann kurzerhand beschlossen, diese neue Kurzfilmform als eigene Kategorie in unser Festival zu integrieren“, schildert Interfilm-Sprecher Matthias Groll. Die hohe Qualität der bisher eingereichten Beiträge sei eine Bestätigung dafür, dass diese Entscheidung richtig war.
Einrichungen bis 19. September
Noch bis zum 19. September können Beiträge für den „forward – international viral video award“ eingereicht werden. Dies können sowohl eigens für den Wettbewerb produzierte als auch bereits existierende Filme sein. „Ob darin für etwas geworben wird oder nicht, ist egal. Wichtig ist, dass die Filme eine Botschaft vermitteln und mit der Absicht produziert wurden, diese Botschaft viral im Netz zu verbreiten“, stellt Groll klar. dasauge-Mitglieder können ihre Kurzfilme in allen üblichen Formaten auch in einer Werkschau präsentieren.
Nach dem Einsendeschluss stimmt das Publikum über die besten Viralfilme ab. Parallel und unabhängig davon wählt auch die Fachjury ihre favorisierten Spots aus. Die beiden Gewinnerfilme werden dann am 7. November 2008 auf der Veranstaltung zur Festivalkategorie „Virals“ mit dem „forward-award“ und jeweils 500 Euro Siegesprämie ausgezeichnet.