Nikons D3X ist nicht die einzige digitale Spiegelreflexkamera (DSLR) mit mehr als 20 Megapixeln. Auch die Sony Alpha 900 und die Canon EOS 5D Mark II spielen in dieser Liga – und alle drei brillieren mit exzellenter Bildqualität bis ins Detail. Zumindest bei optimalen Bedingungen – denn bei schlechtem Licht kann Bildrauschen auftreten, ein Problem, das bei jeder Digitalkamera konstruktionsbedingt mit steigender Auflösung zunimmt. So kommt es, dass Nikons „kleinere“ D700 mit ihren zwölf Megapixeln bei schlechtem Licht weniger Rauschen als die D3X verursacht.
Temponachteil
Auch nach den Aufnahmen kann die enorme Datenmenge zur Last werden – etwa wenn der Fotograf seine Bilder vom Kartenleser auf den Rechner überträgt: In voller 24-Megapixel-Auflösung brauchen 200 Bilddateien dafür fast zwölf Minuten, bei zwölf Megapixeln sind es gut sechs Minuten, wie ein neuer Test der Zeitschrift „Chip Foto-Video digital“ zeigt. Noch deutlicher wird der Temponachteil bei der Bearbeitung der Bilder. Der Photoshop-Filter Nik Color Efex „Creamy Blown Highlights“ nahm sich pro Aufnahme 44 Sekunden Zeit – bei 12-Megapixel-Fotos brauchte er nur 15 Sekunden. Beim Speichern auf eine Festplatte oder eine DVD ist die Rechnung einfach: Doppelte Datenmenge beansprucht doppelt so viel Platz. Für 24-Megapixel-Dateien bedeutet das: Nach gerade mal 75 Aufnahmen ist eine DVD voll.
Weniger reicht meist
Laut Benno Hessler, Leitender Redakteur der „Chip Foto-Video digital“, kann der Umgang mit den großen Bilddateien schnell in Arbeit ausarten: „Die überragende Bildqualität von Kameras wie der D3X erfordert viel Zeit – nur Profis müssen und wollen diesen Aufwand betreiben.“ Die gute Nachricht für alle anderen ambitionierten Fotografen: Alle großen Hersteller, egal ob Canon, Nikon, Olympus, Pentax oder Sony bieten auch gute DSLRs an, die weniger Zeit, weniger Speicher und weniger Geld kosten – und auch mit diesen Geräten gelingen sehr gute Fotos. Der komplette Test ist in der neuen „Chip Foto-Video digital“ 04/09 zu finden, die derzeit im Handel ist.