3D Designer und Künstlersozialkasse

4 Beiträge:

#1

Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei mich Selbständig zu machen im Bereich 3D und Gamedesign. Hat jemand von den 3D Artist hier erfahrung mit der Künstlersozialkasse? Hatte da gerade angerufen. Aber die Auskunft war nicht sehr aussagekräftig. Lohnt sich überhaupt der Beitritt in die KSV?

Beste Grüße Christian

Hohmann Design und Text GbR

Hohmann Design und Text

#2

Hallo Christian,

die Beitritt bei der KSK ist meines Erachtens schon sinnvoll. Du bezahlst für die Pflichtversicherungen nur den Anteil, den du auch als Angestellter zahlen müsstest. Den Rest übernimmt die KSK. Dabei richtet sich deine Zahlungen nach dem durchschnittlichen Verdienst aus deiner selbständigen Tätigkeit. Am Anfang nimmst du Schätzungswerte vor, die ich dann nicht zu hoch ansetzen würde.

Wichtig ist, dass deine Tätigkeit überwiegend künstlerisch ist. Um bei der KSKS beitreten zu können musst du ein recht umfangreiches Formular einreichen, dass ebenso ein Portfolio deiner Arbeiten enthalten muss etc. Anhand der Daten prüfen die nach, ob du „wirklich“ künstlerisch tätig bist. Wenn ja, dann wirst du über die KSK versichert.

ich weiß, dass die KSKS anfangs schwer zu erreichen ist. Aber diese etwas nervige Kontaktaufnahme lohnt sich. Schreibe denen am besten eine E-Mail, dass du dich dort gerne versichern lassen möchtest, dann solltest du direkt Post von denen bekommen mit den Überprüfungsformularen (per Mail haben die mir nie geantwortet,immer nur per Post).

Sven Geske

Geske, Sven

#3

Hallo Christian,
nach dem deutschen Künstlersozialversicherungsgesetz bist du dort als Urheber vermerkt, wenn du urheberrechtlich relevante Produkte herstellst (was du in meinen Augen auch als 3D-Artist tust). Ein wichtiges Argument, dass du Urheber bist, deutet dir, wenn du für deine Aufträge Nutzungsrechte einräumst. Wird immer wieder gerne vergessen, nach dem UrHG bist du als Künstler dazu aber sogar verpflichtet!
Die KSK ist mehr als nur sinnvoll, denn wie mein Vorredner schon sagte, zahlt dir die KSK einen Teil deiner Sozialversicherungsabgaben. In der Regel, bei gesetzlich versicherten den Arbeitgeberanteil, als privat Versicherter bis zu 50%. Zudem wirst du über die KSK gesetzlich rentenversichert. Kurzum du sparst eine Menge Geld und profitierst davon.

In den letzten Jahren wurden die Zugangsvorraussetzungen zur KSK deutlich verschärft, bzw sie schauen genauer hin, die Regeln sind die gleichen. Aber es haben sich vermehrt Personen dort angemeldet, die gar nicht hauptberuflich, selbstständig, künstlerisch tätig sind. Daher fordert die KSK eben eine Menge Beweise ein um dich richtig zu kategorisieren. Was konkret sie brauchen werden sie dir mitteilen.
Im allgemeinen solltest du neben AUsbildungszeugnissen, gestellten Rechnungen und deinem Portfolio auch eine geschäftliche Webpräsenz, Geschäftspapiere, eine Steuernummer und am besten noch Mitgliedsscheine bei Urheberorganisationen, wie zb der Illustratoren Organisation oder dem AGD, und vielleicht sogar von dir gestaltete Produkte (Bücher, Verpackungen, Merchandising) vorweisen können.

Übrigens gibt es immer wieder Meldungen, dass Kunden Probleme mit der KSK haben. Also zb fordern, dass du, wenn du für sie tätig bist, nicht über die KSK gemeldet bist. Das ist Humug. Firmen, welche Urheber beschäftigen sind per Gesetz verpflichtet ihren beitrag an die KSV zu leisten. Außerdem ist es völlig egal, ob du oder irgendein anderer bei der KSK gemeldet bist.

Nebenbei, wahrscheinlich wirst du in Bälde dann auch von der BG ETEM angeschrieben, bzw musst dich dort melden. Die fordern dann von dir per Gesetz entsprechende Unfallschutzbeiträge. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Beste Grüße
Sven

#4

Vielen Danke euch beiden. Habt mir sehr weitergeholfen.

Vielen Vielen Dank

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