Texterbörsen & Textportale, die Akklimatisierung schlechter…

Es wurde bereits ausreichend im Netz diskutiert, das große Thema der Textportale und deren Dumpingpreise, mit denen „Text-Talente und Neuentdeckungen“ bequem und nebenbei Geld verdienen können. Dazu also erstmal keinen Senf meinerseits.

Ich möchte aber einen ganz anderen Faktor hervorheben: den der Gewöhnung an schlechte Texte. „SEO“ Texte, in denen das Keyword xy bis zu 50 mal im Text wiederholt wird, dabei der Satz gedreht, gewürgt und die Grammatik vergewaltigt wird, bis die Keywordquote sitzt. Die Qualität der Texte, die im Netz zu finden sind, wird immer schlechter und der User gewöhnt sich schon an verstümmelte Formulierungen. User selbst merkt aber leider nicht auf Anhieb, wo wirklich Mehrwert geboten wird. Ich plädiere an Unternehmer, sich nicht von pseudo „Best-“ Preisen und „Qualitätscheck“ blenden zu lassen, sondern auf erfahrene SEO Texter zurückzugreifen, deren Service gutes Geld wert ist, weil sie eine anspruchsvolle und individuelle Leistung erbringen, die nicht nur auf den Kunden maßgeschneidert erbracht wird, sondern viel Erfahrung, Kreativität und Mut zu Experimenten voraussetzt.

Vielleicht etwas spät, diesen Beitrag zu kommentieren. Aber als Texterin ist es mir ein persönliches Anliegen. Ich hoffe, dass Unternehmen bzw. die Marketingverantwortlichen bereits die schlechte Qualität der günstigen Online-SEO-Texte erkannt haben. Zu meinen Kunden gehören auch kleinere Agenturen/Unternehmen. Sie greifen meist auf mich zurück, wenn es „wichtig“ ist. Ein hochwertiger Text mit echten Inhalten gehört für mich genauso zu einem seriösen Auftritt am Markt, wie das CI konforme Design aller Kommunikationsmittel. SEO ist ein wichtiger Faktor, sollte aber nicht das komplette Design bestimmen oder gar die Grammatik vergewaltigen. Dieser Trend hat hoffentlich keine Zukunft. Leider ist man oft nicht bereit, Geld für einen ordentlichen Texter zu bezahlen. Hatte gerade ne Anfrage eine umfangreiche Website textlich zu überarbeiten. Der Preis dafür war so extrem niedrig kalkuliert, dass ich ablehnen musste. Hauptsache, die Suchbegriffe tauchen auf? Mach ich nicht. Das Internet wächst jedoch so schnell, dass die Auswirkungen schlechter Texte für das Unternehmen nur minimal spürbar sein werden. Es sei denn, Kunden beschweren sich. Ich hoffe, dass es einen Qualitätstrend geben wird. Falls nicht, schreib ich ’n Buch drüber, gehe zu Markus Lanz und öffne dem Land der Dichter und Denker mal die Augen. Maren, ich hoffe, du kommst mit 😉

Hallo Silke, es ist nie zu spät! Danke für Deine Antwort und Deinen Beitrag.

Mittlerweile finden sich in der Navigation von Online-Shops folgende Kategorien: „Kurzes Brautkleider“, ich hab gleich mal kontrolliert, ob es eine von Chinesen betriebene Seite war, die gerne durch sinnvolle Serviceeinrichtungen, wie Google translate läuft, war es aber nicht! Die ganze Navigation war auf diese Art „suchmaschinenoptimiert“. Mittlerweile gibt es einen neuen Trend, der Kunde realisiert, dass der Leser durchdreht, weil sich kein Satz lesen lässt, ohne „auszusteigen“. Die Texte sollen nun zwar noch die richtigen Keywords in der richtigen Quote haben, dürfen mittlerweile auch wieder unterbrochen werden, sollen aber noch deutlich weniger Kosten. Bedauerlicherweise gibt es Unternehmen, die sich an den Dumping-Textpreisen von Textportalen orientieren und wollen dafür trotzdem noch Texte, die hochinformativ sind, grammatikalisch korrekt und einwandfrei, obwohl sich in jedem Satz das Schlagwort 2- bis 3-Mal wiederholt. Pressemitteilungen verkommen damit zu Werbebriefen. Eine sinnvolle SEO Beratung wird leider gerne ausgeschlagen. Nervig sind auch die Tendenzen zu Blogs, um eine SEO Vergewaltigung alter und verbrauchter Inhalte zu platzieren, um auch hier die Möglichkeit der Interaktivität und damit für die Platzierung zu nutzen. Blogs sind aber kaum noch kreativ und sollten doch eigentlich Platz für Neues bieten – geschweige denn erfinderisch erscheinen. Das was als Online-Tagebuch begann, sollte nicht als inhaltlich sinnlose Keyword-Wolke missbraucht werden, denn die sonst so ideale Plattform für sogenannte Meinungsmacher hat meiner Meinung nach leider jetzt schon einen faden Beigeschmack erhalten.