Anlaufstelle: Start in einen kreativen Job?

11 Beiträge:
Watershine

Watershine

#1

Hallo zusammen,

ich heiße Jessica, bin derzeit 26 Jahre alt und... arbeitslos.

Bisher habe ich im Büro-Bereich gearbeitet. Ich habe die Buchhaltung einer IT Firma verwaltet, Kunden angelegt und verwaltet, Domains regestriert, Webspace, vServer und diverse andere Internet-Dienste eingerichtet, mich um die Rechnungen und Zugangsdaten gekümmert und Support für meine Bereiche geleistet.

Ich habe einen eher mittelprächtigen, bayerischen Realschulabschluß.

Aufgrund meiner Krankheiten Asthma, Neurodermitis und Heuschnupfen habe ich nie ein Praktikum geschweige denn eine Ausbildung gemacht.

Nun bin ich seit dem 01.01.2008 arbeitslos und nehme an einer Maßnahme zum Wiedereinstieg in’s Berufsleben teil, gefördert vom Arbeitsamt. An der Maßnahme nehme ich hauptsächlich Teil da ich, zusätzlich zu meinen chronischen Krankheiten, auch noch seit einigen Jahren an starken Depressionen und Angst-Zuständen leide – wegen derer ich auch von einer Psychologin betreut und therapiert werde.

Die Maßnahme soll auch dabei helfen evtl. neue Berufs-Interessen zu wecken und zu fördern. Und so bin ich heute hier gelandet...

Man hat mir schon früh gesagt das ich eine kreative Ader und eine extrem blühende Phantasie habe. Dies sagt man mir auch heute noch nach. Tatsächlich ist es so das mir zu den unmöglichsten Dingen noch unmöglichere Sachen einfallen. Kleines Beispiel gefällig?

Gestern in TeamSpeak (einem Programm mit dem man sich über das Internet mit Freunden unterhalten kann, für die, die es nicht kennen sollten; ) ):

Ich war weg vom PC, komme wieder, setze mein Headset auf und melde mich zurück. Ich war ziemlich lange AFK und sehe das einige der Leute die vorher dabei waren gegangen und dafür neue hereingekommen sind. Also sage ich Spaßeshalber:

  • Ich: „Oh, man hat mich ja noch gar nicht herausgeworfen.“
  • Person A: „Aber ** ist schon gegangen, der hat die Stille als du weg warst nicht mehr ausgehalten. (in einem lustigen Tonfall) “
  • Ich: „Ah, verstehe. Die Stille hat Ihn wohl an den negativen Effekt Silence (Stille) erinnert durch den er keine Zaubersprüche mehr sprechen kann.“
  • Person A: “Äh, ja Andra (das bin ich). Ist gut... (mit einem belustigten Unterton) “

Bei der Unterhaltung ging es natürlich um Begriffe aus einem Computer-Spiel.

Sowas passiert ziemlich häufig und ganz spontan. Und ich sage dann auch einfach was ich gerade dazu denke. Meistens trägt es zur Allgemeinen Erheiterung bei. Manchmal stutzen die Leute aber auch wie ich denn jetzt auf sowas komme. Es ist aber nicht nur im sprachlichen und Textbereich so sondern auch im bildlichen, zumindest in meinem Kopf.

Hier schwirren eine ganze Reihe Bilder herum – und das schon seit Jahren – die ich gerne zu Papier bringen möchte. Einige Bilder davon sind eher einfach, doch andere sind extrem Detailreich und erfordern gute Zeichenkünste.

Doch bisher habe ich es nicht geschafft mir das zeichnen selbst beizubringen.

Etwas, das mir so im Kopf herum schwebt, ist z.B. ein Buch zu schreiben, meine eigenen Bilder dazu zu zeichen und diese Bilder am PC zu colorieren und einige meiner Phantasie-Wesen vielleicht auch einmal 3D umzusetzen. Und wenn man soweit ist das man das alles kann, dann kann man dieses Wissen doch sicher auch beruflich nutzen – und nicht nur privat.

Ich bin allerdings blutiger Anfänger – und das in allen Bereichen. Ich musste mich nie in meinem Leben bewerben, man hat mich nie dazu aufgefordert mich über diverse Berufe – die mich evtl. interessieren – zu informieren. Hat mich nie darüber aufgeklärt welche Abschlüße für welche Tätigkeiten notwendig sind. Und nun stehe ich – mehr oder weniger – in einer Art Sackgasse. Ich weiß nicht genau wo ich hin will und selbst wenn ich es wüsste, wüsste ich nicht wie ich dahin komme.

Doch da fiel mir mein Freund das Internet ein. Ganz nach dem Motto: Fragen kostet nichts. Und das ich weiß das es hier durchaus eine Menge netter und Hilfsbreiter Menschen gibt grabe ich mich im Moment durch zig verschiedene Foren, verfasse Seitenlange Foren-Beiträge und hole mir Tips und Anregungen aus allen erdenklichen Winkeln die mir so einfallen. Auf diese Weise bin ich auch hier gelandet.

Ich könnte mir gut vorstellen einen kreativen Job auszuüben in der Zukunft. Und es ist nie schlecht wenn man sich für mehr als eine Sache interessiert. So muss es nicht zwingend wieder ein staubiger Büro-Job sein. Aber wie gesagt... ich hab null Ahnung wo ich anfangen soll. Ohne Ausbildung, ohne Praktikum, ohne Studium, werde ich hier wohl nicht weit kommen.

Was wären also die nächsten Schritte für jemanden wie mich im besten Alter?

Ich bin für alle Vorschläge, Ratschläge und jegliche Form von Kritik offen.

Danke schonmal im voraus für Euer gehör.

Viele Grüße und nachträglich ein frohes Neues Jahr 2009!

Jessica

Claudia Konerding

Konerding, Claudia

#2

liebe jessica,

ich denke, es gibt unterschiedliche möglichkeiten.
wenn du an dieser massnahme zur eingliederung ins berufsleben teilnimmst, wie wäre es dann mit einem praktikum? ich hatte mal eine praktikantin beschäftigt, die von beta reha betreut wurde. das ist auch so eine massnahme.
bei beta reha kannst du mehrere praktika machen. einerseits zur belastungserprobung, andererseits damit dir klar wird was du überhaupt kannst und willst.
soviel zum praktischen teil. 😉

schreib doch einfach all das auf, was dir so im kopf rumschwirrt. oder male es auf.
schon mal eine kunsttherapie gemacht?
wenn man zu viel im kopf rumschwirren hat, dann platzt der irgendwann.
viele künstler haben ihr handwerk auch nicht gelernt, sondern sind oder waren autodidakten.
damit geld zu verdienen ist allerdings sehr schwierig. aber einen versuch ist es doch wert, denn du hast gerade die zeit und auch die muße, das auszuprobieren.
wenn du denkst: „das will doch sowieso keiner sehen“, dann hab mut und traue dich, das geschriebene oder gemalte oder wie auch immer auszustellen.
du hast schliesslich nichts zu verlieren, oder? 😉

andere möglichkeit: hole dein abi nach und studiere kunst oder ähnliches.
du bist noch jung (JA!) und kannst noch so viel auf die beine stellen!

deine krankheiten sind bestimmt nicht einfach zu bewältigen. aber ich kann mir vorstellen, dass du durch deine kreative ader viel über dich und dein können herausfinden wirst, wenn du anfängst etwas daraus zu machen.
das gibt schliesslich auch selbstbewusstsein und antrieb!

glaube mir: sehr viele „kreative“ haben bestimmt ganz ähnliche probleme wie du.
und die bewältigen diese ganz oft mit ihrer arbeit.

ich hoffe, dass ich dir ein wenig weiterhelfen konnte.
auf jeden fall wünsche ich dir alles gute für das neue jahr!

claudia

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Liquid-Artwork – Grafikdesign & Webdesign

Liquid-Artwork

#3

Also ich kann dir nur von einem kreativen Job abraten. Um kreativ Tätig zu sein, muss man ein gewisses Maß an Disziplin mitbringen und ein sehr hohes Maß an Selbstmotivation. Man muss eine Aufgabe anpacken können und bis zum Ende durchziehen können, unabhängig der Umstände.

Allein der Satz: “...man hat mich nie dazu aufgefordert mich über diverse Berufe... zu informieren...“ oder auch “... ich hab null Ahnung wo ich anfangen soll...“ zeigt das du gar nichts ändern willst.

Du wartest nur darauf, das sich was spontan was ändert. Andere sind Schuld (Eltern, Lehrer, Freunde, Gesundheit...) dass daraus nichts wird. Tolle Sprüche im Chat reisen, in Rollenspielen rumhängen und Gedanken nachhängen ändert nichts. Alle erfolgreichen Personen die ich kenne, haben eines gemeinsam: Sie sind aktiv, ruhen nie bei ihrem Fortschritt und arbeiten hart um Ihre Ziele zu erreichen.

Wenn du dir helfen willst, dann halt dich vom Internet und Computerspielen fern, geh aufs Arbeitsamt und informiere dich welche Berufe es gibt, und was man dafür eine Vorraussetzung haben muss. Hole die entsprechenden Schulabschlüsse nach (Abi, Studium), bewerbe dich breit gefächert (unter 200 Bewerbungen brauchst du gar nicht anfangen) und bilde dich an jedem Tag deines Lebens zielgerichtet weiter. Dann klappt es.

Ansonsten wird es so weitere gehen wie bisher ohne Job.

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Watershine

Watershine

#4

Also der Beitrag von Claudia hat mir ehrlich gesagt besser gefallen. Der macht einem wenigstens ein bisschen Mut das noch was möglich ist. Bei dir hört sich das echt an als wolltest du mir sagen: „Schmeiß alles hin, geb alles auf und fang an nur noch zu arbeiten bis du da angekommen bist wo du hin willst.“ Ich arbeite um zu leben, und nicht umgedreht.

Wenn man in Umständen aufwächst wo die Eltern einem alles abnehmen und einem vor allem abschirmen, steht man irgendwann eben da und wundert sich was man alles verpasst hat, was es alles zu wissen gibt was man nicht weiß. Aber wieso sollte mich sowas interessieren wenn du nicht mal weißt das es existiert? Fragst du danach wie wohl Pizza schmeckt wenn du noch nie in deinem Leben davon gehört hast? Nicht mal Ansatzweiße? Meine Mutter hat mich aufgrund meiner Krankheiten, die ich seit Geburt habe, immer extrem behütet wie eine Glucke. Sie hat Anrufe für mich erledigt und Unterlagen für mich ausgefüllt. Unterlagen und Anrufe von denen ich nichtmal wusste das es eigentlich mal an der Zeit wäre sich selbst darum zu kümmern, ich wusste ja nichtmal das diese Unterlagen für mich eingetroffen sind damals!

Und: Fragen kostet nichts! Wo ist der Unterschied ob ich nun Leute Frage die bereits Erfahrung in dieser Richtung haben oder eben zum Arbeitsamt dackel. Ganz zu schweigen davon das es ja durchaus sein könnte das ich nichtmal weiß dass das Arbeitsamt so einen Service anbietet. Genau deswegen frage ich ja in so Foren wie hier! Für mich ist vieles noch neu und ich bin teilweise auch ein wenig Begriffsstutzig und lasse mich leicht aus der Ruhe bringen wenn ich die Nadel im Heuhaufen alleine suchen soll.

Claudia hat mir nun etwas Mut gemacht, hat mir aufgezeigt das es durchaus noch nicht zu spät ist zu studieren. Du hast mir nun noch gesagt ich soll am besten gleich zum Arbeitsamt gehen und mich über Berufe informieren. So, das sind nun schonmal 2 Anhaltspunkte, was ist denn jetzt schlecht daran? Mit diesen Informationen weiß ich nun schonmal ein bisschen mehr und kann mit deren Hilfe ich nun ein Stück weiter komme.

Das Internet oder Computerspiele werde ich trotz allem sicher nicht aufgeben. Denn alle meine Freunde wohnen weiter weg und ich pflege zu ihnen fast ausschließlich den Kontakt über das Internet und spiele auch Onlinespiele mit ihnen zusammen zwei mal in der Woche. Außerdem brauche ich einen seelischen Ausgleich sonst bricht durch den ganzen Streß meine Krankheit wieder aus. Und PC Spiele spielen und mit meinen Freunden locker chatten gehört für mich zu den Dingen die mich entspannen.

So... und jetzt noch eine Frage!

Abgesehen von einem Selbststudium durch Bücher und Anleitungen im Internet... kann man irgendwo offiziell auch richtig zeichnen lernen?

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Claudia Konerding

Konerding, Claudia

#5

...naja, mein vorschreiber hat das sicherlich ein wenig zu dramatisch ausgedrückt.
in einigen punkten ist da sicherlich was dran. diszipilin, durchhaltevermögen und
ein gewisses mass an ehrgeiz ist schon wichtig für einen kreativen beruf.
da ich aber auch sehe, dass du so überhaupt nicht weisst wie du weiterkommen sollst,
helfen dir solche (vielleicht auch gut gemeinten) beiträge nicht wirklich weiter.
ich denke, deine persönliche geschichte geht hier niemanden was an.
du wirst schon wissen, warum du dies oder jenes nicht gemacht hast.
natürlich solltest du den „hintern hoch kriegen“, in manchen fällen und mit deinen krankheiten ist das aber sicher nicht so einfach.
wenn du schon so viel im netz unterwegs bist: es gibt eigentlich überall zeichenschulen, selbst bei der volkshochschule sollte es sowas geben.
google doch mal ein bisschen.
viel erfolg!

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Watershine

Watershine

#6

Danke Claudia. Ja, ist nicht einfach, aber genau das hab ich jetzt vor, den ‚Hintern hoch kriegen‘ g Aber ich denke, manch einem ist es echt nicht bewusst wie schwer sowas sein kann. Aber ich hab Momentan wirklich den Ehrgeiz dazu und will es irgendwie schaffen. Vielleicht schaffe ich es nicht in einen kreativen Beruf, aber die Maßnahme an der ich teilnehme soll auch dazu dienen eventuell neue Interessengebiete aufzudecken. Und ich hab eigentlich schon seit Kindesbeinen an gerne kreativ gebasteltet. Erst vor wenigen Monaten habe ich mit dem stricken angefangen, ich beschäftige mich mit Window Color, sammel FanArts auf meinem PC, habe – wie ich denke – durchaus ein gutes Gespür für Farben, pflege eine beachtliche Sammlung an Schreibwaren. Darunter natürlich auch Fineliner in allen erhältlichen Farben, Buntstifte von bekannten Marken wie Faber Castell, Druckbleistifte mit verschiedenen Minen-Stärken und alles was es sonst noch so zur unterstützung einer z.B. ordentlich geführten Buchhaltung gibt.

Ich habe mir ein Zeichenkurs-Buch bestellt aber ich kam aufgrund von meinen seelischen Defiziten bisher nicht wirklich dazu mit den Kursen anzufangen. Habe mir aber trotzdem auch z.B. schon eine Modelpuppe zugelegt und spezielle Zeichenstifte (hab gerade den Namen vergessen...). Also das Interesse ist da, die Notwendige Kreativität sicher auch (zumindest im Kopf), nur an der Ausführung hapert es eben.

Ich war mal auf dem Arbeitsamt und habe dort nach Ausbildungen in Richtung Zeichnen gefragt. Das ist nun schon viele Jahre her... und da hatte man mir gesagt das es solche Kurse nur in Großstädten gibt. Gut, Frankfurt am Main ist ja nicht weit weg von mir, also habe ich gefragt was für Anforderungen man erfüllen muss um in so einem Kurs aufgenommen zu werden, und der Typ mit dem ich gesprochen habe damals meinte nur das jeder da rein kommen kann, da man die kosten für den Kurs selbst bezahlen muss und er sprachen von Kosten von 2000€-4000€ für ein paar wenige Stunden.

Auf sein anraten hin habe ich dann im Internet ein wenig nach solchen Kursen gesucht, aber ohne Erfolg, das hat mich dann auch gleich schon wieder entmutigt weiter zu forschen. Vor allen Dingen weil es sich von dem AA-Typen so angehört hat als gäbse es NUR Diese EINE Möglichkeit zeichnen zu lernen – wenn man viel Kohle hat – und sonst gar nicht. Und da hcb ich mir nur gedacht: „Wie soll sich ein Arbeitsloser denn sowas leisten können?“ Also ich gefragt habe ob es Fördermittel vom Arbeitsamt gibt kam nur ein klares Nein von ihm. Das hat mich damals schon ziemlich runtergezogen.

Aber jetzt haben sich meine Lebensumstände drastisch geändert und ich habe mich auch charakterlich stark weiter entwickelt im letzten Jahr. Es soll nun wirklich vorwärts gehen, und zwar auf einer Basis, die ich großteils selbst in die Hand nehme. Ich brauche trotzdem ein paar Starttips, aber in den letzten 2 Wochen habe ich durch die Maßnahme schon beachtlich viel über den Arbeitsmarkt gelernt und da soll es nicht aufhören! =)

| Antwort auf Konerding, Claudia
Liquid-Artwork – Grafikdesign & Webdesign

Liquid-Artwork

#7

Dass dir mein Beitrag nicht gefällt kann ich verstehen, ich habe dies auch erwartet. Aber Samthandschuhe bekommt keiner von mir, da es nichts bringen würde.

Mein Beitrag sagt übrigens in kleinster Weise aus, dass du alles hinschmeißen sollst und nichts mehr möglich ist, sondern beschreibt, dass man nur zielgerichtet und mit Nachdruck ans Ziel kommt. Dazu gehört auch, das eigene Leben und die Lebensumstände umzustellen. Ich habe eher das Gefühl das man dich wachrütteln muss.

Das ich von einem kreativen Job eher abrate ist nur ein Tipp den dir viele geben würden, denn zeichnen kann man nicht einfach nur so mit einem Kurs lernen und dann damit arbeiten und Geld verdienen. Wenn man nicht selbst zumindest ansatzweise Talent mitbringt wird es schwer in einem Berufszweig der hart umkämpft ist Fuß zu fassen. Trotzdem kannst du es versuchen, manchmal entdeckt man ja auch später noch seine Talente.

Da du dich sehr unwissend darstellst, kann ich nur raten die Berufsberatung beim Arbeitsamt zu machen. Bei der Berufswahl würde ich aber zunächst mal auf dem Boden bleiben und auch wirklich realistische Ziele die erreichbar sind anpeilen. Wenn du es wirklich ernst meinst, dann rufst du morgen beim Arbeitsamt (Bundesagentur für Arbeit) an und machst einen Termin mit einem Berufsberater.

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Claudia Konerding

Konerding, Claudia

#8

geh raus, anstatt alles zuhause mit dir selbst auszumachen und in irgenwelchen büchern zu wälzen! und wenn es in begleitung ist oder so – geh raus!
nur so kannst du kontakte knüpfen, dein umfeld kennenlernen und neuen input auch für deine kreativität bekommen.
was nützt es dir, dich am pc festzuklammern?! die realität sieht einfach anders aus als der virtuelle raum.
zum thema arbeitsamt: wenn es nach der berufsberatung gehen würde, die ich damals bekommen habe, wäre ich heute einzelhandelskauffrau und nicht fotografin mit leib und seele.
soviel dazu.
zeichenkurse gibt es auch schon günstiger. oder suche dir einen kunststudenten, der sich sein taschengeld aufbessern möchte.
ich habe – mit verlaub – das gefühl, dass du vom leben da draussen nicht viel kennst.
und das ist tödlich.
ich glaube, dass du hier am allerwenigsten tipps bekommst.
warum?
weil hier grösstenteils leute unterwegs sind, die mit ihrer kreativen arbeit ihren lebensunterhalt verdienen müssen. die haben irgendwie alle eine ausbildung oder ein studium oder sich ihre qualifikation hart selbst erarbeitet.
und wie sie das gemacht haben, steht eigentlich schon in den vorherigen beiträgen.
nicht böse sein – aber versuche es wirklich mal bei beratungsstellen und vor allem: GEH RAUS!

liebe grüsse
claudia

| Antwort auf Watershine
Watershine

Watershine

#9

Im Moment suche ich ja nach einer Arbeit/Ausbildung/Praktikum im Büro Bereich. Da ich in diesem Bereich auch schon gearbeitet habe und mich am PC recht gut auskenne. Es steht aber nichts im Wege neben dem Job auch noch anderweitig was zu lernen.

Ich habe in den letzten Tagen viele Nachrichten gelesen das es heutzutage meist nicht mehr ausreicht nur einen Beruf erlernt zu haben. Es gibt Leute die könnten – rein theoretisch – 5 Berufe ausüben und finden trotzdem keinen Job. Außerdem suchen immer mehr Arbeitgeber nur nach Studenten mit höheren Qualifikationen. Alle anderen müssen sich einen Aufstieg in der Jobwelt hart erkämpfen durch nachträglich abgelegte Prüfungen z.B. bei der IHK oder durch Jahrelange Berufserfahrung und sehr gute Arbeitszeugnisse.

Ich erwarte nicht hier gesagt zu bekommen: „Besuch den und den Kurs und nächstes Jahr rollt der Rubel.“ Aber warum nicht neben einem normalen Job noch an einem zweiten oder dritten Standbein arbeiten? Und selbst wenn ich meine Kreativität letztendlich nur für mich selbst als Hobby zum entspannen nutze und mir den Frust von der Seele male, ich sehe es als Lebenserfahrung an die ich in irgend einer Weise gemacht habe und dir mir in irgend einer Weise helfen wird.

Ja, das mit dem wachrütteln mag in dieser Hinsicht also stimmen. Und ja, ich bin extrem unwissen was das Leben außerhalb meiner 4 Wände angeht. Ich bin ein sehr neutraler Mensch, hege keine Abneigung gegen andere Rassen, Religionen oder Kulteren, aber ich muss zugeben, das ich mit der Entwicklung der Jugendlichen nicht wirklich gut klar komme. Ich fühle mich in deren Nähe nicht wohl. Zuviel Alkohol, zuviel Zigaretten, zuviel aufgesetztes Macho-Gehabe, zuviel Blicke nur für das Unwesentliche Äußere. Leute die auf meiner Wellenlänge sind, die mehr auf den Charakter eines Menschen achten, Leute, die kein Geheimnis daraus machen auch einfach mal zu träumen, finde ich nur im Internet. Aber ich fühle mich wohl hier, und was Gesellschaft angeht, habe ich nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben. Ich nehme an Treffen teil, fahre mit dem Zug durch halb Deutschland und Besuche Freunde in allen möglichen Bundesländern, lerne deren Familie und Freunde kennen. Mein Bruder bringt Freunde mit nach Hause mit denen ich mich gut verstehe, dahingehend habe ich nicht den Bedarf nach mehr.

Ich bin numal eher ein Einzelgänger. Aber ich glaube nicht dass das ein Problem ist. Ich kann mich gut in Teams einfügen und mit diesen zusammen arbeiten. In der Maßnahme an der ich gerade teilnehme, bin ich auch in eine völlig fremde Gruppe ‚hineingestoßen‘ worden, und wir verstehen uns super, aber ernsthafte Freunde oder mal was zusammen unternehmen, das könnte ich mir mit diesen Personen nicht vorstellen, da unsere Interessen einfach zu weit auseinander gehen. Aber trotzdem zeigt mir dass das ich im Grunde keine Probleme mit anderen Menschen habe, solange man von mir nicht erwartet das wir gleich alle dicke Busenfreunde werden.

Ich möchte einfach nur gerne erstmal zeichnen können und meine Gedanken zu Papier bringen, dann damit beginnen diese Sachen am PC zu colorieren (natürlich auch auf dem Papier) und sie dann anderweitig umzusetzen.

Ich lese sehr gerne Webcomics, die meisten von Hobbyzeichnern Just for Fun angefangen, und beobachte immer fasziniert wie deren Zeichenqualität am Anfang ist und dann etwa 200 Seiten später. Und das in relativ kurzer Zeit. Und viele dieser Comics werden dann auch gedruckt und in Läden veröffentlicht. Ich will das nicht lernen das mir genauso ein Glück passiert und ich mir damit einfaches und schnelles Geld erhoffe. Aber wie oben schon gesagt, vielleicht kann ich es als zweites Standbein nutzen oder meine Fähigkeiten selbständig anbieten neben meinem Hauptberuf, später einmal.

Und da ist mir jeder Tip willkommen.

Und: Ich habe auch nichts gegen Kritik. Aber ich finde, es kommt immer auf den Ton an. Gerade wenn man die Person und die Umstände hinter dem Beitrag nicht kennt.

| Antwort auf Liquid-Artwork
Watershine

Watershine

#10

Ich werde mich mal umhören ob es irgendwas in meiner Nähe gibt. Im Moment muss ich mich hauptsächlich darum kümmern das es in meiner Maßnahme weitergeht. Aber der Streß ist nur in den ersten 4 Wochen groß, weil man da alle möglichen Daten und Unterlagen heranschaffen muss. Aber zwischendurch kann ich mich immer mal wieder informieren.

Was hast du eigentlich gegen das lernen aus einem Buch? Hast du da allgemein was dagegen oder ist es jetzt speziell nur in meinem Fall so weil ich dann noch mehr im Haus hocken und nicht raus gehen würde?

| Antwort auf Konerding, Claudia
Jan Miethke

Miethke, Jan

#11

Dann fang doch einfach mal an: Gestalte was auch immer du magst, poste deine Arbeiten in den entsprechenden Foren (auch da wird meist hart geschossen und das tut schon mal weh, besonders wenn Arbeiten zerlegt werden in die man viel Arbeit und Herzblut gesteckt hat. Das ist aber im späteren „Gestaltungsleben“ auch nicht anders (nur dass da die Kommentare dann auch oft noch weniger qualifiziert sind, dafür aber von Entscheidern kommen, die dich bezahlen ) – und dann lerne und übe.
Talent und Fähigkeiten sind nur zu beurteilen wenn man Beispiele sieht. „Gestaltung“ ist allerdings kein Beruf den „man so macht“ sondern es muss eine gehörige Portion Leidenschaft und Biss dazu gehören. Fehlt diese, dann belasse es beim „Hobbydesign“.

Software gibt es auch Open Spurce Freeware und wenn du die beherrschst kannst du immer noch auf Profitools wechseln:
zB:
3D > Blender 3D
Photo > Gimp
Grafik und Layout > inkscape und scribus

Viel Erfolg.

| Antwort auf Watershine
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