Porträfotografie – Buchtip
Titel „FOTOSHOOTING: Das Subjekt vor dem Objektiv“
Geschichtlich gesehen ist das Porträt eine Siegerpose. Faktisch ist es aber so, dass ich, als neuzeitlicher Mensch in der postindustriellen Gesellschaft diese Geste oft gerade dann einnehmen muss oder soll, wenn ich mich im Bewerbungsprozess befinde.
Es ist paradox: Ich posiere in der Geste des Gewinners, suche aber faktisch nach einem Job, einer Grundlage, die es mir ermöglicht, mein Brot zu verdienen. Da passt doch etwas nicht zusammen. Entweder bin ich der Herrscher oder der Arbeitsuchende. Solange ich der Arbeitssuchende bin, kann ich nicht der Sieger sein.
Auf diesen Widerspruch lässt sich nur sagen: Das Bild ist ein Projekt, etwas wird als Versuchsballon nach vorne hin entworfen. „Seht mal, so sehe ich aus, wenn ich siege und strahle und für euch arbeite. So sehe ich aus, wenn man mir Glanz und Gloria zutraut.“
Gerald Zörner, Maria Benning:
„Fotoshooting: Das Subjekt vor dem Objektiv“
Huber, Bern 2012
Siehe:
www.amazon.de/…/ref=cm_cmu_pg__header
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