2.000 Gäste freuten sich Samstag Abend mit den Preisträgern des diesjährigen ADC-Wettbewerbs in den Premium-Hallen in Berlin. Und dazu gab es allen Grund: Nach Jahrzehnten hat die Jury des Art Directors Club Deutschland endlich wieder einen Grand Prix vergeben. Insgesamt 21 goldene, 67 silberne und 120 bronzene Nägel wurden verliehen. Zusätzlich wurden 272 Arbeiten mit einer „Auszeichnung“ bedacht.
Sieben mal Gold für „Horst Schlämmer“
„Horst Schlämmer“ war einer der sympathischen Helden, der an diesem Abend in aller Munde war. Das Alter Ego von Hape Kerkeling ist der Protagonist einer Kommunikationskampagne für den Automobilhersteller Volkswagen. Die Idee den Grevenbroicher Lokalredakteur bei seinen Fahrversuchen zu begleiten, wurde perfekt inszeniert und dramaturgisch intelligent über unterschiedliche Disziplinen hinweg aufgebaut. Die Kampagne „Horst Schlämmer macht Führerschein“ erhielt insgesamt sieben mal Gold, darunter in der Kategorie TV-Spot und in der heimlichen Königsdisziplin „Integrierte Kampagne“, außerdem vier mal Silber, zwei mal Bronze und zwei weitere Auszeichnungen. Entwickelt wurde die Kampagne von der Berliner Agentur DDB, die mit zwei weiteren bronzenen und einem weiteren silbernen Nagel für die „Einpark-Kampagne“ – ebenfalls Volkswagen – ausgezeichnet wurde.
Neben DDB und Volkswagen sind auch die Agentur Heimat und ihr Kunde Hornbach ein Zeichen dafür, dass über Jahre hinweg auf hohem Niveau geworben werden kann: Unter anderem in den klassischen Disziplinen Publikumsanzeige wurde das Gespann mit Silber und Bronze belohnt, hinzu kam je ein silberner Nagel in den Disziplinen TV-Spot und Kinospot. Doch nicht nur große Agenturen und große Kunden sind mit Medaillen bedacht worden. Der Feld-Verlag ist ein Beispiel dafür, dass der ADC-Wettbewerb im Bereich Editorial für kleine, unabhängige Verlage eine Plattform bietet. Insgesamt vier mal Silber, zwei mal Bronze und eine Auszeichnung erhielten die Hamburger Medienmacher.
Nach den Vorträgen von Karl Lagerfeld und Michael Michalsky am Freitag und Samstag Nachmittag ging es auch am Abend modisch weiter. Im Bereich Printanzeigen gewann das Motiv „Gorbatschow“ von Louis Vuitton Bronze, im Bereich Fotografie wurde es mit einer Auszeichnung bedacht. Die Jury lobte die ideale Mischung aus Schnappschuss und Inszenierung der Kampagne von Ogilvy Paris/Frankfurt.
Grand Prix für Nordpol
Zum Finale der ADC Awards Show wehte dann ein feierlicher Wind durch den Saal: „The Power of Wind“ heißt der melancholisch schöne Film, mit dem die Agentur Nordpol aus Hamburg bereits zwei mal an diesem Abend mit Gold geehrt wurde. Der FiIm ist im Auftrag des Energie-Investors Epuron mit Unterstützung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit entstanden. Die Macher inszenierten den Wind als sympathisch-einsamen Helden, der seinen Weg in die Herzen der Menschen sucht. Und so kam, woran sich selbst langjährige ADC-Mitglieder nicht mehr erinnern konnten: Die Vorsitzenden der Wettbewerbsjurys vergaben den ADC-Grand-Prix für „The Power of Wind“ an die Nordpol Hamburg.
Die ADC-Ausstellung, die Werkschau aller 8.689 eingereichten Arbeiten, ist bis einschließlich 14. April 2008 in den Premium-Hallen zu sehen – und für alle Interessierten geöffnet.