Das Online-Softwaregeschäft des US-amerikanischen Technologieunternehmens Apple entpuppt sich als wahre Goldgrube. Wie das Wall Street Journal heute, Montag, unter Berufung auf ein Interview mit Steve Jobs berichtet, verzeichnet der „App Store“ allein im ersten Monat der Einführung des UMTS-iPhones rund 60 Millionen Ladevorgänge.
Eine Million Dollar am Tag
Obwohl ein Großteil der online angebotenen Programme für die Kunden kostenlos zur Verfügung steht, werden mit dem „App Store“ pro Tag Applikationen im Wert von rund einer Million US-Dollar (668.000 Euro) umgesetzt. Hochgerechnet auf vier Wochen ergibt sich ein durchschnittlicher Monatsumsatz von etwa 30 Millionen Dollar (20 Millionen Euro), so Jobs. Setzt sich das Tempo dieser Wachstumsentwicklung weiter fort, rechnet der Apple-Chef damit, dass im Jahr 360 Millionen Dollar (240 Millionen Euro) an neuem Umsatz durch den „App Store“ möglich sind.
Ipod-Erfolg übertragbar
„Obwohl das Geschäft in diesem Segment schnell wächst, macht dies nur ein kleines Puzzle-Stück des für 2008 prognostizierten Gesamtumsatzes von rund 32 Milliarden Dollar für Apple aus“, sagt Erste-Bank-Analyst Ronald-Peter Stöferle. Laut dem Branchenkenner habe es Jobs geschafft, das bislang hauptsächlich für den Musikverkauf bekannte iTunes in seiner Popularität nun auch mit Angeboten für das iPhone präsenter zu gestalten. „Apple hat erkannt, dass es sein Geschäftsprinzip der Musikdownloads für iPods in ähnlicher Form auf das iPhone übertragen kann. Dies macht insofern Sinn, als dass sich daraus ein für das Unternehmen interessanter zusätzlicher Distributionskanal ergibt“, verdeutlicht Stöferle. Angesichts der aktuellen Wachstumskurve gab Jobs eine zuversichtliche Prognose: „Wer weiß, vielleicht wird dies einmal ein Marktplatz mit Umsätzen von einer Milliarde Dollar.“
Hohe Spesen
Unterdessen hat Jobs die Umsatzzahlen relativiert. Demnach blieben Apple nach Abzug aller Kosten, die neben der Bereitstellung des Dienstes auch Kreditkarten-Spesen ausmachen, 30 Prozent des Preises, zu dem eine Software angeboten wird. Für die Entwickler zahle sich die Arbeit aus, da diese 70 Prozent vom Softwareverkauf bekommen.