Schriften entwickeln mit FontForge

FontForge
FontForge

Den Fonteditor FontForge gibt es seit 2012. Die freie Software wird seitdem fleißig weiterentwickelt und von einem Buchprojekt begleitet. Im Juni erschien die aktuelle Version, welche zahlreiche Fehler beseitigt und sich auch optisch erneuert hat.

Neben dem Platzhirschen FontLab Studio und dem Konkurrenten Glyphs gibt es mit FontForge eine kostenlose Alternative zu den kommerziellen Anwendungen, die für etwa 580 beziehungsweise 250 Euro zu haben sind.

Gerade wer unerfahren in der Schriftentwicklung ist oder sich einfach einmal darin ausprobieren möchte, findet in FontForge eine gute Anwendung zur Entwicklung beziehungsweise Bearbeitung von Schriften.

Zeichen und Metrik erstellen

Wie andere Editoren auch besitzt FontForge eine Zeichenoberfläche, mit der Buchstaben direkt in der Anwendung erstellt werden können. Aber auch ein Import von EPS- und SVG-Dateien ist möglich. Hilfslinien, welche die Grundlinie sowie die Grenzen der Ober- und Unterlängen darstellen, helfen bei der Einhaltung der Proportionen und Größen.

Neben den traditionellen Bézierkurven, die man aus Illustrator und anderen Zeichenanwendungen kennt, kennt FontForge auch sogenannte Spiros, mit denen sehr einfach harmonische und runde Kurven gezeichnet werden können. Gerade bei der Schriftgestaltung kann diese Art der Kurvenzeichnung von Vorteil sein.

Über ein eigenes Metrikfenster werden Zeichenabstände festgelegt. Hierüber lässt sich das Kerning der Schrift definieren.

Desktop- und Webschriften möglich

Fertige Schriften lassen sich in allen gängigen Formaten erstellen. Neben OpenType werden auch noch Type-1- und TreuType-Formate unterstützt.

Auch das Erstellen von Webfonts ist möglich. Es werden SVG-Schriften sowie das mittlerweile von allen Browsers unterstützte WOF-Format unterstützt.

Für Windows und Mac erhältlich

FontForge gibt es für Windows sowie Linux. Auf dem Mac setzt FontForge XQuarts voraus. Da es sich um freie Software handelt, steht einem auch der Quelltext von FontForge zur Verfügung.

Die Benutzeroberfläche – leider aber nicht die Hilfe – ist in deutscher Sprache vorhanden.

Begleitendes Buchprojekt

Eine umfangreiche Dokumentation erklärt nicht nur den Funktionsumfang von FontForge, sondern ist gerade auch für Anfänger eine gute Einstiegshilfe in Schriftgestaltung. Denn „Design with FontForge“, wie das Buchprojekt heißt, erläutert unter anderem auch, was man bei der Schriftgestaltung und -entwicklung beachten sollte.

So wird beispielsweise erklärt, welche Buchstaben sich ähneln und wo Unterschiede vorhanden sind. An einigen Buchstaben wird exemplarisch erläutert, wie man sie in FontForge anlegt und Das Buch ist unter anderem in englischer Sprache verfügbar und kann als PDF- und EPUB-Format kostenlos heruntergeladen werden. Auch das Buchprojekt wird stets aktuell gehalten.

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