Die Autoren Denis Klein (Kommunikationsdesigner) und Bastian Werth (Informatiker) sind die Köpfe hinter „Evolving Layout“. Ausgangspunkt für das InDesign-Modul war die Master-Thesis von Denis Klein an der Hochschule Mainz (2012), in der die Idee und ein erstes Konzept entstand. Bei dasauge beleuchten Denis Klein und Bastian Werth die Hintergründe zu ihrem ungewöhnlichen Werkzeug.
In der visuellen Gestaltung werden Werkzeuge wie Computer, das World Wide Web oder die Creative Suite tagtäglich benutzt. Werkzeuge prägen ihre Benutzer, beeinflussen Arbeitsweisen und hinterlassen individuelle ästhetische Merkmale. Sie sind essenzieller Bestandteil der Gestaltungsarbeit und zwangsläufig ein wichtiges Thema für Designer.
Werkzeug
Die bewusste Wahl eines Werkzeugs spielt in der visuellen Gestaltung schon immer eine Rolle, sei es das verwendete Druckverfahren oder der Einsatz bestimmter Techniken der Formgebung. Seit der Digitalen Revolution und in den letzten Jahren verstärkt durch den Trend „Generative Gestaltung“ spielen auch Algorithmen eine wichtige Rolle.
Evolving Layout, aus der Idee der generativen Gestaltung heraus entwickelt, geht über klassische Layout-Tools hinaus. Es ist eine Einladung an den Nutzer sein eigenes Design zu reflektieren und zu vertiefen.
Out-of-the-box
Design entsteht immer in einem Kontext, etwa kultureller, historischer oder sozialer Natur. Auch wenn wir gerne das Gefühl haben, etwas nie Dagewesenes zu kreieren, so werden wir davon geprägt, was wir bisher an visuellem Input kennengelernt haben. Im schlimmsten Fall sind wir davon befangen.
Das Kopieren von Vorhandenem ist an sich noch kein kreativer Akt – das Herumspielen, Abändern oder Neu-Zusammensetzen von bereits Vorhandenem dagegen schon. Eine wichtige Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist, inwieweit Konventionen behalten, abgewandelt oder gebrochen werden sollen. Gestalter wissen um die Effekte von Nachahmung und Abgrenzung und verstehen diese zielgerichtet einzusetzen.
An eben dieser Stelle, beim Abändern und Verlassen der gewohnten Pfade, unterstützt Evolving Layout den Designprozess. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich etwa um die Neuentwicklung eines Erscheinungsbildes oder die Abänderung einer wiederkehrenden Drucksache handelt. Auf spielerische Art und Weise variiert es Layouts und stupst den Benutzer so in Richtungen, die er alleine nicht eingeschlagen hätte. Es präsentiert dabei Lösungen, die inspirieren und überraschen, vor allem aber eine intensive Auseinandersetzung mit dem Layout einfordern.
Integration
Evolving Layout ist so konzipiert, dass es sich nahtlos in bestehende Workflows einbetten lässt. Es macht keine Vorgaben an welchen Stellen und wie lange es zu benutzen ist. Es kann zur Ideenfindung ebenso wie zur Abwägung zu Rate gezogen werden. Ein paar Klicks, aus Langeweile oder Ideenlosigkeit, vielleicht aus Neugier oder Zeitdruck, ermöglichen eine neue Sicht auf etwas, das bereits als selbstverständlich angenommen wurde.
Herunterladen
Mehr Informationen zum Projekt gibt es auf evolvinglayout.com. Das Zusatzmodul lässt sich dort auch herunterladen und nach Erwerb eines Lizenzschlüssels (ab 10 Euro) betreiben. Es funktioniert nur auf OS X, eine Windows-Fassung gibt es derzeit nicht.