Das Regal, der Orientteppich, der Sessel: Allein die Bezeichnung für bestimmte Einrichtungsgegenstände weckt Erwartungen und setzt Assoziationen frei. Wie diese Gestaltungskonventionen von Designern unterlaufen oder ad absurdum geführt werden, zeigt die Ausstellung „anders als immer. Zeitgenössisches Design und die Macht des Gewohnten“, die das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) mit dem Kurator Volker Albus von der Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe erarbeitet hat. Die Ausstellung wird am 12. September in der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe eröffnet.
Die gezeigten Arbeiten fordern dazu auf, über Erwartungen und Verhaltenscodes nachzudenken und tradierte Festlegungen zu überprüfen. Ein Stuhl mit integriertem Staubsauger, ein weiches Polyurethan-Waschbecken, instabile und nicht rechtwinkelige Regale, eine Tischtennisplatte, die Esstisch werden kann: diese Brüche mit der Macht des Gewohnten belegen auch die tief gehenden soziokulturellen Veränderungen, die wir derzeit auf allen Gebieten unseres Alltags erfahren und die sich in Stichworten wie Mobilität, Migration oder Veränderungen etwa in Ess- und Ernährungsgewohnheiten wiederfinden.
Der Diskurs über aktuelles Design wird in der Ausstellung in zweifacher Weise mit internationalem Bezug geführt: Zum einen werden die Arbeiten der 47 in Deutschland arbeitenden Designer und Designergruppen ergänzt durch die von 20 europäischen Designern aus Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Schweden, der Schweiz und Spanien.
„anders als immer“ wurde 2005 und 2006 in Kairo, Alexandria und Beirut gezeigt und wird im kommenden Jahr in Thessaloniki, Skopje und Belgrad zu sehen sein. Karlsruhe ist die einzige Station in Deutschland. Zur Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm und einen Katalog.