Brandgefahr für PowerBooks

Apple PowerBook (15 Zoll)
Apple PowerBook (15 Zoll)

Nach Dell und Nikon hat es nun auch Apple erwischt: Die verbauten Sony-Akkus in einigen iBook- und PowerBook-Modellen können in Brand geraten. Apple bietet den kostenlosen Austausch an.

Nach Dells Problemen mit brennenden Akkus zieht nun auch Computerhersteller Apple 1,8 Mio. Laptopakkus aus dem Verkehr. Dies gab der Hersteller am Wochenende bekannt. Als Grund wird angegeben, dass die Akkus überhitzen könnten und so eine Feuergefahr darstellen. In den vergangenen Wochen hat Dell rund vier Mio. Batterien mit derselben Begründung zurückgerufen. Wie bei Dell handelt es sich auch bei Apple um Lithium-Ionen-Akkus des japanischen Herstellers Sony. Auch Nikon hatte im November eine Rückrufaktion wegen Hitzeproblemen mit Lithium-Ionen-Akkus durchführen müssen.

Betroffen sind G4-iBooks mit Zwölf-Zoll-Display und G4-PowerBooks mit zwölf und 15 Zoll großen Bildschirmen. Modelle mit den fehlerhaften Batterien wurden im Zeitraum von Oktober 2003 bis August 2006 vertrieben. Zudem gibt Apple an, dass betroffene Akkus auch im Einzelverkauf oder durch einen Austausch in der Werkstatt in Unlauf gekommen sind. Insgesamt wurden 1,1 Mio. Stück in den USA abgesetzt, 700.000 Stück fanden den Weg in andere Länder. Das Unternehmen fordert seine Kunden auf, die Verwendung der betroffenen Geräte umgehend einzustellen und die Akkus austauschen zu lassen. Apple hat hierzu eine spezielle Webseite eingerichtet, auf der auch die betroffenen Akku-Seriennummern zu finden sind.

Apple betont, dass es zwar neun Zwischenfälle mit kleineren, von Akkus verursachten Bränden gegeben habe, jedoch dabei in keinem Fall jemand ernsthafte Verletzungen davongetragen habe. Wie die US-Kommission für Verbraucherschutz GPSC mitteilte, erlitten zwei Personen leichte Verbrennungen. „Für uns hat höchste Priorität, die betroffenen Akkus kostenlos zu ersetzen“, sagte Apple-Sprecher Steve Dowling. Er betonte, dass die neuesten Apple-Notebooks mit Intel-Prozessor von dem Rückruf nicht betroffen seien.

Sony teilte mit, dass die Rückrufaktionen von Apple voll unterstützt werde, da man um die Sicherheit der Kunden besorgt sei. Der Rückruf sei darauf zurückzuführen, dass in seltenen Fällen mikroskopisch kleine Metallpartikel in den zurückgerufenen Batteriezellen mit anderen Teilen der Batterie in Kontakt treten könnten. Dadurch könnte ein Kurzschluss in der Zelle entstehen, der in einigen selten Fällen zu Überhitzung oder möglicherweise Brandbildung innerhalb der Zelle führe.

Die Kosten der Austauschaktionen von Dell und Apple dürften sich für Sony zwischen 135 und 200 Mio. Euro bewegen. Mit weiteren Rückholaktionen rechne das Unternehmen nicht. Lithium-Ion-Batterien werden wegen ihrer kompakten Größe und hohen Leistung nicht nur in Laptop-Computern sondern auch in Handys, Musik- Playern, Videospiel-Geräten und anderen elektronischen Produkten verwendet.

Archiv | pte

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