Wohl selten hat eine Aktion des Creativ Club Austria (CCA) so hohe Wellen geschlagen wie die Ausschreibung 2007: In einem „fingierten“ Brief des Präsidenten Tibor Barci wurde Österreichs Kreativszene mitgeteilt, dass eine „neugeschaffene Arbeitsgruppe Qualitätssicherung“ dieses Jahr die Agenturen bzw. Kreativen auswähle, die beim CCA einreichen dürfen. Und, dass der jeweilige Adressat in diesem Jahr „leider nicht dabei sei“.
„CCA steht jedem offen“
Das Kalkül der Aktion, die zu schallendem Gelächter ebenso wie zu empörten Anrufen führte: Die gerechtfertigte Entrüstung derjenigen, die das Schreiben nicht sofort als nicht ernst gemeint entlarvten, zur Thematisierung des freien Zugangs zum Kreativwettbewerb des CCA zu nutzen. Das ist, wertet man die Flut an Stellungnahmen jeder Art, schon jetzt gelungen. Präsident Tibor Barci: „Es gab in der Vergangenheit immer wieder Vorwürfe gegen den CCA, der Wettbewerb sei nur eine Sache für Insider, und immer würden nur dieselben gewinnen. Dieses Missverständnis aufzuklären, liegt uns sehr am Herzen. Jeder kann beim CCA einreichen, und die große Zahl an unterschiedlichen Gewinnern, bzw. derer, die keine Mitglieder sind, beweist Jahr für Jahr aufs Neue: Es gibt nur eine einzige Voraussetzung, beim CCA zu gewinnen – man muss ganz einfach einreichen. Und das kann jeder.“
Demgemäß bot der „hochoffizielle“ Brief des Präsidenten im letzten Absatz auch die Möglichkeit, „es dem CCA zu zeigen“ und „gegen die Entscheidung der Arbeitsgruppe Widerspruch einzulegen“, indem man seine besten Arbeiten als „Beweis“ senden solle – und zwar bis zum offiziellen Einreichschluss am 19. Januar.
Einreichungen bis 19. Januar 2007
Tibor Barci: „Unser Appell gilt allen, die vielleicht schon lange nicht mehr oder noch nie eingereicht haben: Bitte reichen auch Sie ein – und Sorry, dass wir für diesen flammenden Aufruf heuer etwas dicker auftragen mussten als sonst.“