Adobe will innerhalb der nächsten sechs Monate eine Online-Version von Photoshop auf den Markt bringen. Das hat Adobe-Geschäftsführer Bruce Chizen in einem Interview mit dem US-Nachrichtendienst „Cnet“ angekündigt. Mit dem Schritt signalisiert das Unternehmen, dass es der aufstrebenden Konkurrenz wie Google das Web nicht kampflos überlassen will. Die vorgesehene Photoshop-Lösung soll kostenlos nutzbar sein und über Online-Werbung finanziert werden. Gleichzeitig sieht man das Angebot als Möglichkeit, um potenzielle Kunden für andere, kostenpflichtige Photoshop-Produkte zu gewinnen.
Adobe Deutschland wollte das vom Geschäftsführer angekündigte Online-Produkt zwar nicht bestätigten, wies aber darauf hin, dass die Einführung von Online-Versionen ein naheliegender Schritt sei, um das bestehende Portfolio zu erweitern. „Wir werden uns in jedem Fall neue Wege anschauen, um Kunden auch in Zukunft das bestmögliche Produkt anbieten zu können“, so Alexander Hopstein, Adobe-PR-Manager. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die kürzlich abgeschlossene Kooperation mit Photobucket, die Anwendern die Online-Bearbeitung von Videomaterial mittels Premiere-Technologie ermöglicht (dasauge berichtete).
Wie das in Aussicht gestellte Photoshop-Produkt sowie das Werbemodell tatsächlich aussehen werden, ist derzeit noch ungeklärt. Laut Chizen will man aber alles daran setzen, um vor Google im eigenen Marktsegment online zu punkten. Die Gefahr, dass Adobe die Marke Photoshop durch eine weniger leistungsstarke Online-Version auf das Spiel setzen könnte, sieht man bei Adobe hingegen als nicht gegeben. „Das Photoshop-Produktportfolio umfasst bereits jetzt viel mehr als unser Flaggschiff CS2“, meint Hopstein, der sich im Interview auch dagegen verwehrt, andere Photoshop-Produkte wie „Starter Edition“ oder „Elements“ als „abgespeckte Versionen“ von CS2 zu bezeichnen. „Diese Produkte innerhalb der Photoshop-Familie wurden für spezifische Zielgruppen entwickelt“, so Hopstein.