Normalerweise verfolgen die Hersteller von Tintenstrahldruckern eine bestimmte Taktik: Sie bieten ihre Geräte zu sehr günstigen Preisen an und spekulieren darauf, mit dem Verkauf der zugehörigen Tintenpatronen das große Geschäft zu machen. Durch dieses Geschäftsmodell war bereits der Rasierer-Hersteller Gillette zu seiner Größe gelangt: zu billigen Rasierern gibt’s teure Klingen – seither nennt sich diese Taktik auch das „Gillette-Prinzip“.
10 Cent pro Abzug
Der neue Kodak-Multifunktionsdrucker Easy-Share 5300 will genau durch den umgekehrten Weg überzeugen. Der Tintenstrahldrucker mit Fotodruck-Funktion und integriertem Scanner ist zum Verkaufspreis von 199 Euro zu haben, druckt aber Fotos, die lediglich zehn Cent im Format 9×13 kosten. In der Qualität stehen diese der Ausarbeitung im Fotolabor um nichts nach, wie ein Test der Zeitung Wirtschaftswoche zeigt. Ein genauer Vergleich der Druckauflösung mit anderen Geräten ist jedoch nicht möglich, da Kodak die Höhe der Druckauflösung verschweigt.
Preisersparnis pro Foto
In den USA ist der Easy-Share bereits ein Verkaufsschlager. Wie das Gerät in Deutschland ankommt, wird sich erst zeigen, denn es ist hierzulande erst seit wenigen Tagen erhältlich. Zu empfehlen ist der Drucker vor allem jenen, die ihre ausgedruckten Fotos sofort in der Hand halten und nicht auf die Ausarbeitung in Fotolabors warten wollen. Innerhalb von 75 Sekunden ist ein durchschnittliches A4-Blatt fertig ausgedruckt, hochqualitative Farbfotos benötigen lediglich 60 Sekunden. Dabei ist es egal, ob man den Druckauftrag vom PC aus sendet oder direkt von der Speicherkarte, die man in das Kartenlesemodul des Druckers einsetzen kann. Gegenüber vergleichbaren Produkten glänzt der Easy-Share vor allem durch eine Preisersparnis von 30 bis 50 Prozent pro Foto.
Von einem besonderen Extra profitiert man, wenn man Kodak-Fotopapier zum Drucken verwendet. Auf der Rückseite der Blätter befindet sich eine Kennzeichnung, die dem Drucker Informationen über die Qualität des Papiers liefert. Dadurch können die Einstellungen des Druckertreibers automatisch optimiert werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Etwas problematisch zeigte sich, zumindest im Wirtschaftswoche-Test, die Installation der Kodak-Software. Diese konnte auf einem Computer mit Windows XP lediglich dank der Internethilfe installiert werden. Bei der Installation auf anderen Betriebssystemen gab es jedoch keinerlei Probleme.