Der deutsche Online-Werbemarkt wächst weiterhin rasant. Ob Banner am Bildschirmrand, Pop-Ups oder kurze Filme – die Umsätze mit klassischer Internetwerbung kletterten im ersten Halbjahr 2007 auf 381 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 50 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2006. Damals betrugen die Umsätze erst 253 Millionen Euro. Das teilte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) heute in Berlin mit. Grundlage für die Angaben ist eine exklusive Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Thomson Media Control. „Online-Kampagnen lassen sich immer genauer planen. Neben den Klickraten gibt es für viele Webseiten inzwischen auch umfangreiche Daten zu Zielgruppen und Reichweiten. Das zieht die Werbetreibenden verstärkt ins Internet“, sagte Jörg Menno Harms, Vizepräsident des Bitkom. „Auch für den restlichen Verlauf des Jahres erwarten wir deutlich zweistellige Zuwachsraten bei der Online-Werbung.“
Fernmeldebranche vorn
Vor allem Fernmeldeunternehmen und Internetplattformen treiben den Markt. Sie gaben im ersten Halbjahr 2007 rund 82 Millionen Euro für klassische Onlinewerbung aus. Auf dem zweiten Platz folgten Handels- und Versandhäuser mit 74 Millionen Euro. Medien- und Unterhaltungs-Unternehmen (48 Millionen Euro), Autohersteller (41 Millionen) sowie Banken und Finanzdienstleister (40 Millionen Euro) vervollständigten die Top 5. Die Wachstumsraten hingegen waren in einer anderen Branche besonders hoch – bei den Energieunternehmen. Sie investierten im ersten Halbjahr 2007 knapp 3 Millionen Euro in Onlinewerbung. Das ist eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Bereits im Gesamtjahr 2006 hatte der Markt für klassische Online-Werbung ein Allzeithoch in Deutschland erreicht. Die Umsätze beliefen sich auf etwa 480 Millionen Euro – ein Plus von 45 Prozent im Vergleich zu 2005. Stark waren dabei das zweite und vierte Quartal 2006. Hier führten die Fußballweltmeisterschaft und das Weihnachtsgeschäft zu überdurchschnittlich starken Buchungen. Insgesamt erreichte die klassische Online-Werbung im vergangenen Jahr einen Anteil von etwa drei Prozent am gesamten Werbemarkt.
Suchwort-Marketing außen vor
Sämtliche Angaben basieren auf einer Erhebung von Thomson Media Control und umfassen alle Formen klassischer Online-Werbung. Dazu zählen grafische Werbemittel wie Banner, Pop-Ups und Filme. Suchwort-Marketing und Affiliate-Marketing (in der Regel als Umsatzbeteiligung bezahlte Partnerangebote) sind nicht eingeschlossen, was bereits im Januar Unmut beim BVDW erregt hatte. Der Verband spricht diesen beiden Werbeformen einen entscheidenden Anteil an den Umsätzen zu.