Ysobel: Neue Serifenschrift für Text und Auszeichnung

Die neue Schrift Ysobel von Robin Nicholas ist eine Serifenschrift, die von der Century inspiriert wurde und als Text- und Display-Variante vorliegt. Nicholas’ Ziel war es, eine gut lesbare Schrift mit einem sauberen und modernen Aussehen zu schaffen.

Linotype hat mit der Ysobel eine neue Schrift von Robin Nicholas veröffentlicht. Die Ysobel ist eine Serifenschrift, die von der Anfang des 20. Jahrhunderts erschienenen Century-Schriftfamilie inspiriert wurde. Der Entwurf begann mit der Textversion in vier Schriftstärken. Später erweiterte Nicholas die Familie mit der Ysobel Display um eine komplett neu gestaltete Auszeichnungsschrift. Text- und Display-Version sind jeweils als Antiqua- und Kursiv-Variante erhältlich. Insgesamt umfasst die Schriftfamilie zwanzig Schnitte. Das Ziel, das Nicholas bei der Gestaltung der Ysobel verfolgte, war, eine gut lesbare Schrift mit einem sauberen und modernen Aussehen zu schaffen. Die Schrift eignet daher gut für Medien wie Zeitungen, Zeitschriften und Kataloge.

Nachfahre der Century Schoolbook

In der Ysobel nimmt Nicholas die weichen, runden Buchstabenformen der Century Schoolbook auf und kontrastiert sie mit markanteren Serifen und Abschlüssen. Die Großbuchstaben der Textversion sind im Vergleich zur Century Schoolbook schmaler gehalten. Die x-Höhen, die reguläre Höhe der Kleinbuchstaben, die keine Oberlängen besitzen, hat Nicholas vergrößert. Dadurch stehen Klein- und Großbuchstaben weniger im Kontrast zueinander, was im Textsatz ein ebeneres Schriftbild erzeugt. Bei der Anpassung achtete Nicholas auf Ausgewogenheit in den Proportionen, damit die Schrift durch die vergrößerten Mittellängen nicht plump wirkt. Die Ausrichtung der Buchstaben ist wie beim Vorbild fast vertikal, wobei die Ansätze kräftiger gehalten sind, damit die Buchstaben auch in kleinen Schriftgrößen lesbar bleiben.

Display

Die Ysobel Display ist schmaler als die Text-Variante. Die x-Höhe ist leicht verringert, die Ansätze sind dünner gehalten und diverse Design-Feinheiten wurden eingefügt. Die Gesamtform ist dicht und die Laufweite so gestaltet, dass die Wörter auch in großen Textformaten kompakt bleiben. Besondere Aufmerksamkeit widmete Nicholas der Display Kursiv. Während die Kursiv-Version der Textschrift vorrangig zur Hervorhebung einzelner Wörter gestaltet wurde, eignet sich die Ysobel Display Kursiv für Überschriften, Untertitel, Teilzeilen und Akzidenz-Text gleichermaßen. Dazu wurde die Neigung der Kursivschnitte verstärkt und einige Buchstabenformen angepasst. Für mehr Gestaltungsfreiheit sind außerdem in allen Strichstärken Alternativzeichen für das „J“ und das „Q“ verfügbar.

Robin Nicholas

Robin Nicholas kam über das technische Zeichnen zur Typographie. Er begann seine Karriere 1965 bei Monotype Imaging, wo er später zehn Jahre die Abteilung für das Schriftenzeichnen leitete. Zu seinen Entwürfen zählten die Nimrod sowie die Clarion und Columbus. 1982 entwarf Nicholas eine serifenlose Schrift für Laserdrucker mit geringer Auflösung, aus der später zusammen mit Patricia Saunders die Arial entwickelt wurde. Heute leitet er die Typographie-Abteilung bei Monotype in London und hat dort an den Hausschriften für British Airways, die Barclays Bank und Opel gearbeitet.

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