Apple stellt iPhone 4 und „iOS4“ vor

Apple hat soeben in San Francisco das erwartete neue iPhone und die schon angekündigte neue Betriebssystem-Version 4 – die nun „iOS4“ heißen soll – vorgestellt.

Das iPhone 4 wird gut zu erkennen sein, denn es kommt mit einer neuen Formgebung: die bei den Vorgängerversionen gewölbte Rückseite wird nun flach und das Gehäuse von einer Einfassung aus Edelstahl umspannt. Insgesamt wirkt das 9,3 Millimeter dünne Gehäuse so kantiger, aber auch wertiger. Auch das ohnehin schon gute Display legt noch einmal deutlich zu und bringt mit 940×640 Pixeln auf unveränderten 8,9 cm Diagonale viermal soviel Auflösung (326 dpi) wie sein Vorgänger, was das Lesen noch augenschonender macht.

Das auffälligste neue funktionale Merkmal ist eine Zusatzkamera auf der Vorderseite, die endlich Videotelefonie ermöglicht. Die rückseitige Kamera bringt nun eine Auflösung von fünf Megapixeln und bekam ein LED-„Blitzlicht“ und einen digitalen Zoom spendiert. Ein neuer Beschleunigungssensor dürfte die Phantasie so mancher App-Entwickler – insbesondere im Spiele-Bereich – anregen. Die Funknetz-Anbindung beherrscht jetzt den schnellen 802.11n-Standard.

Für das leidige Thema Akku wurde mal wieder ein Leistungszuwachs versprochen: diesmal sollen es sieben Stunden UMTS-Gesprächszeit, bis zu zehn Stunden Internet per WLAN, bis zu sechs Stunden Internet per UMTS, bis zu zehn Stunden Video- und bis zu 40 Stunden Audio-Wiedergabe sein. Viele „bis zu“s also, die nun der Überprüfung durch erste Praxistests außerhalb von Apples Labor harren.

iOS4

Zu den wichtigsten Neuerungen der ebenfalls vorgestellten neuen Betriebssystem-Version – die auch auf den schon erhältlichen Geräten läuft – gehört neben der Umbenennung in „iOS4“ die Möglichkeit des Wechsels zwischen laufenden Programmen: bei Doppeldruck auf die Home-Taste fährt eine Leiste mit den laufenden Anwendungen aus dem unteren Bildschirmrand, zwischen denen auf diese Art schnell gewechselt werden kann. Auch sollen Apps von Drittanbietern künftig unter bestimmten Voraussetzungen – etwa zur Musikwiedergabe – im Hintergrund laufen können. Zwar war das iPhone-OS schon immer „multitasking-fähig“, jedoch blieb diese Möglichkeit bislang den hauseigenen Apps vorbehalten, was zu einem der häufigsten Kritikpunkte am iPhone-OS wurde.

Die Flut an Apps lässt sich mit iOS4 in Ordner verstauen – über 2.000 Anwendungen sollen sich so auf dem iPhone organisieren lassen. Anwender können mit iTunes 9.2 ihre iPhone-Ordner auch auf dem Mac oder PC erstellen und verwalten. Das Mail-Programm bekommt einen neuen Posteingang spendiert, der die Eingänge aller Mailkonten zusammenfasst. Mail-Anhänge können auch außerhalb der Mail-App aufgerufen werden.

Neue Anwendungen

Neu in der Liste der mitgelieferten Programm ist der vom iPad bekannte Buchladen iBooks und die Anwendung „Facetime“, mit der Videotelefonate zwischen zwei iPhone-Nutzern ohne jede Konfiguration möglich sein sollen. Die Funktion ist bislang allerdings auf WLAN-Verbindungen beschränkt und setzt natürlich die vorderseitige Kamera des iPhone 4 voraus. Zur Videobearbeitung gibt es künftig auch eine iPhone-Fassung der Anwendung iMovie, die für 4,99 US-Dollar erhältlich sein wird. Sogar die Mac-Büroanwendungen Pages, Keynote und Numbers bringt Apple auf das iPhone.

Ab 21. Juni

Das neue Betriebssystem iOS4 soll es ab dem 21. Juni kostenlos über iTunes geben. Das erweiterte Multitasking setzt ein iPhone ab 3GS oder einen iPod touch der dritten Generation – also seit September 2009 auf den Markt gebrachte Modelle mit 32GB oder 64GB – voraus.

Das iPhone 4 soll ab 24. Juni in die deutschen Läden kommen, einen Termin für Österreich und die Schweiz gibt es noch nicht. Die Preise stehen noch nicht fest – für die USA gibt Apple einen Preis „ab 199 Dollar“ mit Zweijahres-Vertrag für ein 16-Gigabyte-Modell an.

Archiv | | aktualisiert

Einloggen mit deinem Konto bei…


…oder OpenID: