Die Schrifthäuser The Font Bureau und Ascender Corporation haben einen weiteren Webfont-Dienst gestartet. Das Projekt nennt sich „Webtype“ und soll sich von anderen Diensten durch eine bessere Qualität und ein gestaffeltes Lizenzmodell unterscheiden. Die Auswahl umfasst zur Zeit knapp hundert Schriftfamilien aus Eigenproduktion und von Monotype. Eigenartigerweise sind auch „Systemschriften“ von Microsoft dabei.
Das Font Bureau betont, dass die Schriften von einer besonders sorgfältigen Handoptimierung für die Bildschirmdarstellung auch in kleinen Schriftgraden profitieren („Hinting“), was auf Windows-Systemen eine absolute Voraussetzung für ihre Brauchbarkeit auch im Fließtext ist. Zudem wurde eine „Reading Edge“ (RE) genannte Schriftserie aus der Taufe gehoben, die von Grund auf nach den Anforderungen der Bildschirmdarstellung entwickelt wurde.
Einbindung
Die Einbindung funktioniert technisch genau wie die Google-Lösung und referenziert über ein dynamisches Stylesheet das für den Zielbrowser verständliche Schriftformat. Für maximale Browser-Kompatibilität liefert Webtype auch Truetype-Dateien aus, sodass auch Safari-Nutzer in den Genuss der Webschriften kommen. Webtype versucht hierbei erst gar nicht, die Truetype-Schriften vor anderweitiger Nutzung zu schützen, wie es etwa Monotypes „Web Fonts“ erfolglos tut. Die Übertragung erfolgt komprimiert und die Datei verbleibt im Browsercache des Nutzers, sodass ab dem zweiten Seitenaufruf keine Schriftdateien mehr geladen werden müssen.
Lizenz
Das Lizenzmodell basiert auf der Anzahl der „eindeutigen Besucher“ des Internetauftritts, auf dem die Schriften verwendet werden sollen. Für kleinere Auftritte bis 30.000 Besucher pro Monat kostet die Jahreslizenz pro Schrift 10 US-Dollar (zur Zeit 7,90 Euro). Weitere Lizenzen staffeln sich bis 70 Dollar (55 Euro) für 600.000 Besucher. Eine 30-Tage-Lizenz zum Ausprobieren ist kostenlos.