Der Softwarehersteller Adobe hat bekannt gegeben, sein Portables Dokumentformat (PDF) in der Version 1.7 zum ISO-Standard machen zu wollen. Dazu wurde die gesamte PDF-Spezifikation bei der „Enterprise Content Management Association“ (besser bekannt unter dem früheren Kürzel AIIM) eingereicht. Als Hintergrund gibt Adobe an, dass diesen Wunsch besonders Kunden aus dem öffentlichen Sektor geäußert hätten. Eine ISO-Zertifizierung würde ihr Vertrauen in PDF als langfristig nutzbares Dokumentenformat steigern.
Das PDF-Format wurde 1993 veröffentlicht und hat sich bislang zu einem Quasistandard entwickelt. Unternehmen, Verwaltungen und auch Privatanwender nutzen das Format, da es von verschiedenen Plattformen und Applikationen unterstützt wird. ISO-standardisiert waren nur einzelne Teilbereiche der umfangreichen PDF-Spezifikationen, allen voran PDF/A zur Langzeitarchivierung. Nun geht Adobe einen Schritt weiter und will PDF zu einem echten internationalen Standard machen. „Die heutige Ankündigung ist der nächste logische Schritt für uns“, meint Kevin Lynch von Adobe. „Durch die ISO-Standardisierung verstärken wir unsere Anstrengungen zur Offenheit des Formats.“
Ein Komitee der AIIM soll nun noch offene Fragen klären und einen daraus resultierenden Vorschlag der ISO-Arbeitsgruppe übergeben, die das Material weiter aufbereiten soll. Es wird erwartet, dass der Prozess zur endgültigen Anerkennung bis zu drei Jahre dauert. Adobes Bestreben, das hauseigene PDF-Format von der ISO abnehmen zu lassen, liegt im Trend. Andere Dokumentenformate wie das OpenOffice-Format ODF haben sich bereits erfolgreich um eine ISO-Zertifizierung bemüht. Auch Microsofts neue Office-Formate auf XML-Basis sollen den offiziellen ISO-Segen bekommen.