iPhone wichtiger: Apple verschiebt „Leopard“

Statt im Juni soll Mac OS X 10.5 erst im Oktober in den Handel kommen – Apple benötigt seine Ressourcen für das erste iPhone und hat daher den Einführungstermin für „Leopard“ verschoben.

Der Start des neuen Mac-Betriebssystems „Leopard“ verschiebt sich um vier Monate. Statt im Juni soll Mac OS X 10.5 erst im Oktober in den Handel kommen. Dies gab Apple in der Nacht auf heute, Freitag, bekannt. Als Grund dafür wurde das iPhone angeführt: Man habe der Fertigstellung des iPhones höchste Priorität gegeben und dabei Entwickler aus der MacOS-Sparte abgezogen. „Mit dem iPhone wird die technisch ausgefeilteste Software ausgeliefert, die sich je auf einem Mobiltelefon befunden hat. Den Zeitpunkt für den Start einzuhalten, fordert eben seinen Preis“, so Apple in einer Stellungnahme.

Die Verschiebung des iPhones hätte das kalifornische Unternehmen höchstwahrscheinlich in größere Bedrängnis gebracht als die Verspätung des Betriebssystems. In Cupertino befürchtet man einen Kratzer am Lifestyle-Image des Unternehmens. „Wir können es nicht mehr erwarten, bis die ersten Kunden ihre Finger auf dem iPhone haben und das Revolutionäre und Magische des Geräts ausprobieren“, heißt es in der Aussendung.

Beta im Juni

Zur Entwicklerkonferenz WWDC, die im Juni stattfindet, will Apple Betaversionen von Leopard aber zumindest in kleineren Stückzahlen vorlegen können. Sie werden auf der Veranstaltung an die Teilnehmer ausgegeben, damit diese in ihren Unternehmen bereits Kompatibilitätstests mit ihren Produkten durchführen können, so Apple. Den ursprünglich vorgesehenen Zeitplan jedoch einzuhalten, wäre schwierig gewesen. Man hätte nicht die Qualität liefern können, die Apple-Kunden erwarten, so das Unternehmen. Nach dem iPhone-Start will man sich jedoch sofort an die Finalisierung des Betriebssystems machen. „Das Leben fordert manchmal Kompromisse und wir sind sicher, dass wir in diesem Fall den richtigen Weg gewählt haben.“

Leopard wurde von Apple-Chef Steve Jobs erstmals im letzten Sommer auf der WWDC angekündigt (dasauge berichtete). Neben der vollständigen nativen 64-Bit-Unterstützung von Programmen bringt das Betriebssystem die Datensicherungs- und Wiederherstellfunktion namens „Time Machine“. Damit sollen Datensicherungen auf externen Festplatten oder Mac OS X Servern erstellt werden, auf die im Notfall zurückgegriffen werden kann. Mit der Funktion „Spaces“ kann der Schreibtisch virtuell aufgeteilt werden, um Programme anhand bestimmter Aufgabenbereiche zusammenzufassen. Spaces können aus der Vogelperspektive erfasst und per Tastendruck oder Mausklick ausgewählt werden.

Archiv | pte

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