Apple hat Sonntag Abend auf der Multimediaschau NAB in Las Vegas mit Final Cut Studio 2 ein wichtiges Upgrade seiner Videoproduktions-Suite mit neuen Bearbeitungswerkzeugen vorgestellt.
Herzstück von Final Cut Studio 2 ist Final Cut Pro 6, die neueste Version von Apples professioneller Schnittlösung. Die Anwendung verfügt über eine neue „Open Format“-Timeline, in der sich praktisch jedes Video-Format und jede Bildrate in einer Timeline ohne Zwischenkodierung mischen und angleichen lassen soll. Mit dem neuen Postproduktions-Format „ProRes 422“ sollen Filme in HD-Qualität erzeugt werden können, dabei aber nur den Speicherplatz einer SD-Datei belegen. Laut Apple setzen Hersteller wie Panasonic, Sony und RED auf ProRes 422 bei der Entwicklung der nächsten Kamera-Generation.
Final Cut Pro 6 verfügt über eine optische „SmoothCam“-Technologie, um unerwünschte oder störende Kamerabewegungen zu beseitigen. Die weit reichende Integration mit Motion ermöglicht es, Motion-Vorlagen mit Video Drop Zones und editierbaren Textfeldern direkt in Final Cut Pro zu bearbeiten.
Final Cut Studio 2 besteht aus
- Final Cut Pro 6 mit dem neuen „ProRes 422“-Format für unkomprimierte HD-Qualität bei SD-Dateigröße und Unterstützung für gemischte Videoformate und Bildraten in einer einzelnen Timeline
- Motion 3 mit einer intuitiven 3D-Umgebung, Zeichen- und Effektwerkzeugen
- Soundtrack Pro 2 für die Mehrspurbearbeitung, Surround-Abmischung und die Abstimmung von Ton und Bild
- Compressor 3 mit einer Stapelbearbeitung für mehrere Formate in einem Arbeitsgang
- DVD Studio Pro 4.2 für die SD- und HD-DVD-Produktion.
Color
Neu in Final Cut Studio 2 das Farbkorrektur-Werkzeug „Color“. Zu den wichtigsten Funktionen von Color gehören die Gamma-, Lift- und Gain-Regelung sowie eigene RGB- und Luma-Kurven. Einzelne Regionen eines Bildes können mit Masken und selbstdefinierten Vignetten isoliert werden. Das Steuern der Chrominanz und Luminanz erfolgt mittels Kurven, Histogramm und neuer 3D-Regler.
Motion 3
Motion 3, die neueste Version der Bewegtbilder-Software, erweitert die vertrauten Werkzeuge um eine 3D-Umgebung. Neue Kamera-Effekte ergänzen räumliche Tiefe und Realismus per Ziehen und Ablegen. Vektorbasierte Zeichenwerkzeuge ermöglichen es, Pinsel mit Farbe, Partikeln, Video oder Bildern zu belegen.
Soundtrack Pro 2
Soundtrack Pro 2, die neue Version der Audiobearbeitungs-Software in Final Cut Studio 2, besitzt neue Werkzeuge für die Mehrspurbearbeitung und -aufnahme mit einer überarbeiteten Benutzeroberfläche. Eine neue Abgleichungsfunktion soll für die Synchronisation zwischen Bild und Ton sorgen.
Compressor 3
Compressor 3 ist die neueste Version des Kodierungs-Tools von Apple, die unter einer überarbeiteten Benutzeroberfläche und mit vereinfachten Abläufen das Kodieren und Ausgeben in mehreren Formaten noch effizienter machen soll. Die Stapelverarbeitung und Aufgabenverkettung liefert per Mausklick eine Vielzahl an Ausgabeformaten. Compressor 3 erweitert die Unterstützung für Codecs wie MPEG-2 und H.264 um Drag&Drop-Voreinstellungen für Fernsehen, Internet, iPod, Apple TV, DVD und Mobiltelefone. Dynamische Filter unterstützen nun Timecode-Überlappungen, Ein- und Ausblendung für Audio/Video und animierte Wasserzeichen, die direkt aus Motion angewandt werden können.
Final Cut Server
Apple hat heute mit Final Cut Server auch eine neue Server-Lösung für die Postproduktion vorgestellt.
Final Cut Server soll Arbeitsgruppen in jeder Größe unterstützen und beinhaltet einen webbasierten Zugriff auf Medienmaterial, das so plattformunabhängig gesichtet, bewertet und freigegeben werden kann. Final Cut Server katalogisiert große Datenbestände automatisch, die Suche erfolgt mit einer intuitiven Benutzeroberfläche über mehrere Speicherorte hinweg. Final Cut Server ist entwickelt worden, um den gesamten Arbeitsablauf an Medienbeständen und Projekten vom Producer über den Editor bis hin zum künstlerisch Verantwortlichen zu organisieren.
Preise und Verfügbarkeit
Final Cut Studio 2 soll im Mai über den AppleStore und im Fachhandel für 1.299 Euro erhältlich sein. Registrierte Anwender der aktuellen Version von Final Cut Studio erhalten für 499 Euro, registrierte Anwender früherer Versionen für 699 Euro ein Upgrade auf Final Cut Studio 2.
Final Cut Server wird im Sommer erwartet. Die Lizenz für einen Server und zehn gleichzeitig zugreifende Clients kostet 999 Euro, die Lizenz für einen Server und beliebig viele Clients 1.999 Euro. Die vollständigen Systemvoraussetzungen und weitere Informationen zu Final Cut Server sollen in Kürze unter www.apple.com/de/finalcutserver zu finden sein.