Die diesjährige Typo Berlin ist ausverkauft: 1.190 Teilnehmer aus 22 Ländern haben sich für die Designkonferenz registriert, die vom 29. bis 31. Mai 2008 im Haus der Kulturen der Welt stattfindet. Die Hälfte der Konferenzteilnehmer kommt dabei aus Deutschland, ein Drittel aus Österreich, zehn Prozent aus Dänemark, gefolgt von Besuchern aus den Niederlanden, Großbritannien, Belgien und Russland. Ein Drittel der Besucher sind Studenten, die zum stark vergünstigten Tarif teilnehmen können.
Motto „Image“
Thema der diesjährigen Konferenz, die seit 13 Jahren Typografen, Designer und Mediengestalter aus aller Welt nach Berlin lockt, ist „Image“ (Bild). Das Programm, verteilt auf drei parallele Vortragsachsen und gestaltet von 60 international renommierten Größen der Disziplinen Grafikdesign, Typografie, Fotografie und Kunst, verspricht interessante, kontroverse und unterhaltsame Tage. So wird die Designlegende Kurt Weidemann die Imagepflege in Zeiten der Gedanken armut, Ratlosigkeit, Fett- und Gefallsucht untersuchen. Stefan Sagmeister, im Frühjahr in New York für seine furiose Ausstellung gefeiert, wird von den Dingen berichten, die er bisher im Leben gelernt hat. Starfotograf Jim Rakete will für authentische Bilder werben und die Corporate-Design-Ikone Erik Spiekermann gewohnt klare Worte sprechen („Wer sich nicht entscheidet, hat keinen Charakter“). Die Künstlerin Alison Jackson will der Frage nachgehen, ob man in einer Welt, die von Bildern beherrscht wird, überhaupt noch unterscheiden kann, was Fantasie und was Wahrheit sei.
Vorträge
Der legendäre US-Grafiker Ed Benguiat wird die Besucher auf eine typografische Reise mitnehmen, die „v. C.“ (vor dem Computer) beginnt und mit der New Yorker Szene endet. Der Autor Steve Heller wird die visuellen Inszenierungen totalitärer Staaten – vom Nazi-Regime über das stalinistische Russland bis zum China unter Mao Tse-Tung – analysieren. Die Gestalterin Marian Bantjes wird aufzeigen, wie sie ihr eigenes Image in ihrer Fantasie kreiert. Im Font Fight werden vier Stars der Branche um den Titel „Font Fight Champion Typo Berlin“ streiten. Und Jonathan Barnbrook – berühmt für seine Bowie-Cover und Arbeiten für die Anti-Werber Adbusters, wird erklären, warum man eine Schrift lieber nicht nach einem Serienmörder benennen sollte!
Neben den Vorträgen auf den drei großen Bühnen können die Besucher auf der „Typostage“ in kleiner Runde mit den Referenten diskutieren. Ein SMS-Dienst wird die Gäste über mögliche Programmergänzungen unterrichten. Die Typo findet im Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10 in 10557 Berlin statt. Thema der nächsten Typo 2009 ist „Space“ (Raum).