Für eine gute Woche steht Berlin wieder im Spannungsfeld zwischen Kunst und Design: die Illustrative eröffnet am 31. August ihre Pforten. Zentral ist eine Ausstellung mit Positionen von etwa 200 internationalen Künstlern, die den aktuellen Stand des Genres, seine Vielfalt und seine zukunftsweisende Tendenzen zeigt. Neben den klassischen Disziplinen wie Zeichnung und Druckgrafik spielen auch Animationsfilme, Buchkunst, 3D-Objekte und Installationen eine wichtige Rolle.
Schau von Originalen
In diesem Jahr wird die Illustrative den Fokus auf eine konzentrierte Schau von Originalen legen: Während in den letzten Jahren oft digitale Arbeiten zu sehen waren, wurden diesmal für die Hauptausstellung vor allem Originale, insbesondere Zeichnungen ausgewählt. Gerade die Zeichnung bleibt eine Methode, die immer wieder frische Ausdrucksmöglichkeiten in einer sich stets wandelnden und sich erneuernden Kunstwelt findet.
Die Illustrative 2013 arbeitet wie in jeder Ausgabe an dem Begriff der Illustration – als künstlerische Disziplin und als Kunsthandwerk – pendelnd zwischen Auftragsarbeit und freiem Ausdruck, technischer Innovation und klassischen Methoden wie die der Zeichnung. Ein Schwerpunkt der diesjährigen Illustrative liegt auf der aktuellen polnischen Grafiker- und Illustratorenszene, die in der Sonderschau „Where I come from“ („Woher ich komme“) vorgestellt wird. Workshops, Diskussionen und Partys ergänzen das Ausstellungsprogramm.
Die Illustrative
Die Illustrative, gegründet 2006 von Pascal Johanssen und Katja Kleiss, zeigt freie Arbeiten von Illustratoren, die ohne Auftragshintergrund entstanden sind. Alle Protagonisten des Festivals sind Gestalter, die auch künstlerisch arbeiten. Die Illustrative hat mit diesem Ansatz, eine internationale Auslese von „Künstler-Designern“ in einer großen Schau zu präsentieren, eine neue, zeitgemäße und außergewöhnliche Form der Kunstpräsentation gefunden: die harte Trennung nämlich, bei der die Bereiche Kunst und Design oft und gerade in Deutschland sehr auf Distanz gehalten werden, gibt die Illustrative zugunsten einer Betrachtung der spannenden Übergänge auf.