Am Mittwochabend feierte die Kommunikationsdesignbranche in der Essener Philharmonie und später bei einer Late Night Party im red dot design museum die Preisträger des diesjährigen red dot award: communication design. Mehr als 800 Designer, Unternehmer und Designinteressierte waren aus aller Welt zur Preisverleihung nach Essen gekommen. Höhepunkt des Abends war der Moment, in dem die bis zur letzten Sekunde geheim gehaltenen Gewinner der beiden Hauptpreise des Wettbewerbs bekannt gegeben wurden: Der mit 10.000 Euro dotierte Grand Prix für die beste Arbeit aus mehr als 3.000 Einreichungen geht in diesem Jahr an die Schweizer Nestro AG für das gestalterische Konzept der Biografie „Die mutige Pionierin – Warda Bleser-Birchers Jahrhundert“. Als beste studentische Arbeit wurde das von der Leipziger Jungdesignerin Katja Schwalenberg gestaltete Buch „Frau Wow“ mit dem Juniorpreis und 2.500 Euro ausgezeichnet.
Grand Prix: „Außergewöhnliche Form für außergewöhnliches Leben“: „Bei der Arbeit ‚Die mutige Pionierin‘ wird in außergewöhnlicher Form das ebenso außergewöhnliche Leben der mittlerweile hundertjährigen Geologin und Paläontologin Warda Bleser-Bircher biografiert. Die Gestaltung unterstützt die Verwebung und gleichzeitig die Gliederung der unterschiedlichen Informationen und steht in originellem Kontrast zu einer hundertjährigen Geschichte, die auf diese Weise auch der jüngeren Generation näher gebracht werden soll“, erläutert Professor Peter Zec, Initiator des red dot design award und Präsident des Weltdesigndachverbandes Icsid, die Wahl der Jury. Das Preisgeld von 10.000 Euro wurde von der Essener Krenzler Graf Biermann oHG gestiftet. Für den red dot: grand prix waren zwei weitere herausragende Arbeiten nominiert: „decodeunicode“ vom Fachbereich Gestaltung der Fachhochschule Mainz sowie der Porsche-Imagefilm „Trotzdem“ der Klaus E. Küster Werbeagentur, Frankfurt am Main.
Juniorpreis: Kleines Meisterwerk zum Thema „Frau-Sein“: In ihrem Buch „Frau Wow“ zeichnet die Juniorpreis-Gewinnerin Katja Schwalenberg in 21 Kapiteln die vielseitigen Facetten des Frau-Seins im wahrsten Sinne des Wortes nach. Jedes Kapitel ist in einer anderen grafischen Formensprache aufgemacht, vom Porträt über Bleistiftskizzen bis hin zur Wachsstiftzeichnung: „Ein richtiges kleines Meisterwerk, dessen Konzeption und liebevolle Umsetzung die Jurymitglieder sofort begeistert hat“, so Zec. Nominiert waren außerdem die Arbeit „Im Takt“ von Michaela Burger aus Düsseldorf sowie die interaktive Anwendung „Wetterküche“ von Marc Karpstein, Amsterdam, und Bernhard Staiber, Düsseldorf.
Insgesamt wurden beim red dot award: communication design 2005 von über 3.000 eingereichten Arbeiten aus 26 Nationen 200 mit dem Qualitätssiegel „red dot“ für hohe, weitere 25 mit dem „red dot: best of the best“ für höchste Designqualität ausgezeichnet. Der Sonderpreis „red dot: digital media“, der seit 2004 an die beste Arbeit im Bereich der digitalen Medien verliehen wird, ging in diesem Jahr an die Agentur Neue Digitale aus Frankfurt am Main, deren Gestaltung des Internetauftritts für das adidas-Sport-Style-Label „Y-3“ aus allen anderen eingereichten Arbeiten in ihrer Originalität herausstach.
Pünktlich zur Preisverleihung erschien die Dokumentation des Wettbewerbs, „Internationales Jahrbuch Kommunikationsdesign 2005/2006“, in der red dot edition. Die Sonderausstellung „red dot award: communication design 2005“, in der alle im Wettbewerb ausgezeichneten Arbeiten gezeigt werden, ist noch bis zum 1. Januar 2006 im red dot design museum zu besichtigen.
Der red dot design award wird jedes Jahr vom Design Zentrum Nordrhein Westfalen ausgeschrieben. Mit knapp 5.000 Anmeldungen aus 49 Ländern in den beiden Hauptkategorien „red dot award: product design“ und „red dot award: communication design“ gehört er zu den größten und renommiertesten internationalen Designwettbewerben weltweit.