Die Adobe Labs haben eine Vorabversion von „Wallaby“ veröffentlicht. Das nach einem kleinen australischen Känguru benannte Werkzeug wandelt Flash in HTML5 um und zielt insbesondere auf WebKit-basierte Browser wie Apples Safari ab. Der Konverter könnte so künftig animierten Flash-Inhalten wie beispielsweise Werbebannern den Sprung auf Flash-freie Geräte wie iPhone und iPad ermöglichen.
Screen-Digest-Analyst Julien Theys geht davon aus, dass Wallaby Webentwicklern willkommen sein wird, die immer öfter Inhalte auf verschiedene, auch mobile Plattformen bringen müssen. „Eine Flash-zu-HTML5-Konversion wird zwar nie so ‚sauber‘ wie nativer Code, sollte aber in einigen Fällen eine schnelle, kosteneffiziente Lösung bieten“, meint Theys.
Banner für alle
Wallaby übersetzt Flash-Inhalte in eine Kombination aus HTML5, skalierbaren Vektorgrafiken (SVG) und Cascading Style Sheets (CSS3). Diese lassen sich dann mittels Webeditor in Seiten einbinden, sodass moderne Browser den Inhalt auch ohne Flash-Plug-in darstellen können.
Zwar ist der Funktionsumfang von Wallaby noch begrenzt – insbesondere fehlt die Unterstützung von Actionscript – doch ist das Werkzeug potenziell von großer Bedeutung. Denn laut Adobe liegt der Schwerpunkt vorläufig darauf, typische Flash-Werbebanner zu konvertieren. Diese sind für Webseiten mit Blick auf Vermarktung und Einnahmen wichtig, konnten aber dank Apples Flash-Boykott bislang gerade auf den mobilen Erfolgsgeräten iPhone und iPad nicht dargestellt werden.
Keine Abkehr
Bekanntlich ist Apple-Chef Steve Jobs ein großer Gegner der Adobe-Technologie. „Ich würde dem Tool nicht zu viel Bedeutung mit Blick auf die ganze Flash-iOS-Situation beimessen“, warnt aber Theys. Dass Adobe Entwicklern das Übertragen von Inhalten in HTML5 leichter machen will, ist demnach wohl kein Zeichen für eine Abkehr der hauseigenen Technologie. „Ich würde erwarten, dass Adobe Flash in den nächsten Monaten stark pushen wird, insbesondere, da Rechenleistung eine immer kleinere Rolle spielt“, erklärt der Analyst. Damit spielt er darauf an, dass bei Smartphones und Tabletts bereits das Dual-Core-Zeitalter anbricht.