„FF Real“: Zeitgemäße Interpretation der deutschen Groteskschrift

Mit der „FF Meta“ und vielen anderen Schriften gehört Erik Spiekermann zu den Großen der internationalen Schriftgestalter. Zusammen mit Ralph Olivier du Carrois hat er nun für FontFont die „FF Real“ herausgebracht. Entstanden ist eine Schriftfamilie für Überschriften und Texte mit je 13 Schnitten.

„Akzidenz Grotesk“ als Vorbild

Die „FF Real“ hat ihre Wurzeln bei den deutschen Groteskschriften des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Vorbild ist die Akzidenz Grotesk, die 1896 von der H. Berthold AG herausgebracht wurde.

Um die „FF Real“ harmonischer und lesefreundlicher zu gestalten, als es bei der „Akzidenz Grotesk“ und den anderen Groteskschriften dieser Zeit der Fall ist, sind hier und da typografische Eigenheiten angloamerikanischer Schriften mit eingeflossen.

So gibt es beispielsweise ein zweigeschossiges „g“ sowie eine „8“, die als Schleife gezeichnet wurde. Beides verleiht der „FF Real“ mehr Ausdruck und sorgt für mehr Ähnlichkeit zu Antiqua-Schriften. Auch die runden Punkturen sorgen dafür, dass die Schrift weicher und gefälliger ist als die klassische „Akzidenz Grotesk“.

Geeignet für Überschriften und Fließtexte

Die „FF Real“ ist in zwei verschiedenen Unterfamilien erschienen. Die „Head“ mit ihren 13 Schnitten eignet sich vor allem für plakative Überschriften. Die „Text“, die gleich viele Schnitte besitzt, ist in erster Linie für Fließtexte gedacht.

So verfügt das große „I“ bei der „Text“ über Serifen, während es bei der „Head“ ohne Serifen auskommt. Das kleine „f“ und „t“ sind bei der „Text“ zudem weiter ausgefallen. So ergibt sich für verschiedene Größen jeweils ein optimales Schriftbild.

Kursivschnitte sucht man bei der „FF Real“ übrigens vergebens. Die 13 Schnitte stellen Schriftstärken zwischen „Hairline“ und „Black“ dar.

Einzelschnitt und Kollektion erhältlich

Der Einzelschnitt der „FF Real“ kostet 49 Euro. Die Kollektion der „Head“ und „Text“ ist ab je 449 Euro erhältlich.

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